Freitag, 30. November 2007

BIG PIG

auch wenn der blog ja straeflich vernachlaessigt wird, wir hatten gerade gegrilltes Spanferkel auf der neuen Dachterrasse vom Buero: das BIG Pig halt...mit Julebryg von Tuborg.

Dienstag, 6. November 2007

Copenhagen

by the way, wir sind in Kopenhagen und gut angekommen,
sibylle bei hartkorn und sebastian bei BIG (und zwar heute schon den zweiten Tag in Folge 15 Stunden, morgen dann Nachtschicht, weil Donnerstag Abgabe ist und bis Mittag noch schoene Modellfotos geschossen werden muessen)

Montag, 29. Oktober 2007

last but not least: "The Golden Circle"

Ein weiters Vorkommnis in der Reihe "Was wir auf Island noch nicht hatten":
Am Sonntag haben wir es, durch tatkräftige Unterstützung von Nils, Melanie und Kathie endlich geschafft, uns die größten touristischen Highlights des Landes anzuschauen - Þingvellir, Geysir und Gullfoss, zusammen genannt der "Golden Circle". Da selbiger vergleichsweise vor der Haustür liegt, hatten wir ihn nicht im Urlaubsprogramm.
Also gings los am Sonntag morgen um 9:30 in einer herrlich verschneiten Winteridylle mitten hinein in die noch erstaunlich zahlreichen Touristenscharen.
Erstes Ziel auf der Rundstrecke war der Nationalpark Þingvellir. Dieser ist in doppelter Hinsicht bemerkenswert. Zum einen driften hier, als Teil des nordatlantischen Rückens, die nordamerikanische und die eurasische Kontinentalplatte auseinander. In den letzten 10.000 Jahren um etwa 70m, wobei sich der Talboden um ca. 40 gesenkt hat. Der Park ist also Teil der geologisch und vulkanisch recht aktiven Zone, die sich von Nordosten nach Südwesten durch das Land zieht. Es kommt allenthalben zu Erdbeben, weshalb sich der hier befindliche Fluss Öxará aus seinem ursrünglichen Bett bewegt und die Ebene überflutet hat.
Auf dieser Ebene, und damit wären wir bei der vielleicht noch wichtigeren Bedeutung des Tals, hat im Jahre 930 n. Chr. eines der ältesten Parlamente der Geschichte (nach den Römern und Griechen) zum ersten Mal getagt. Das Alþing war gesetzgebende und rechtsprechende Versammlung des damals erst 60 Jahre besiedelten Landes und gleichzeitig eine wirkliche Volksversammlung nicht nur der Goden(Regionalfürsten) ,sondern auch ihrer Familien, diverser Schausteller und Unterhalter, aller Menschen, die etwas kaufen oder verkaufen wollten, die den Pferde- oder Ringkämfen zusehen wollten und aller anderen Interessierten. Da damals nur ein paar tausend Menscheb hier lebten, war vermutlich ein mal im Jahr das halbe Land auf den Beinen. Hier wurde unter anderem im Jahre 1000 offiziell die Annahme des Christentums für das ganze Land beschlossen. Nach dem Verlust der Unabhängigkeit 1262 an Norwegen und später an Dänemark verlor das Alþing 1662 entgültig seine gesetzgebende Gewalt, tagte jedoch bis 1798 noch jährlich als oberster Gerichtshof. Es überdauerte also ganze 858 Jahre. Im 19. und 20. Jh. blieb es wichtiges Symbol für die Unabhängigkeitsbestrebungen der Isländer, was am 17. Juni 1944 in der Ausrufung der isländischen Republik an gleicher Stelle kulmulierte. National wichtige Ereignise lassen die Isländer auch weiterhin gerne hier stattfinden, wie z. B. die Feier anlässlich 1000 Jahre Christianisierung im Jahr 2000.
Nach diesem geologisch-kulturellen Mammut brauchts erst mal was leichtes - einen Geysir zum Beispiel. Die Springquellen dieser Welt (etwa 900 insgesamt) sind nach dem großen Geysir(isl. geysa - wirbeln, strömen) im Haukadalur benannt, an dem das Phänomen zuerst beschrieben wurde. Man braucht dafür eine Magma-Plume, Grundwasser und einen recht engen Kanal zur Oberfläche. Grob gesagt passiert folgendes: Grundwasser wird über einer Magma-Plume erhitzt, durch den Druck des darüber(im Kanal) stehenden Wassers siedet es jedoch erst bei weit über hundert Grad. Einzelne Gasblasen steigen in den engen Kanal und drücken das Wasser nach oben. Durch den verringerten druck verdampft das erhitzte Wasser schlagartig und eruptiert samt dem Wasser im Kanal und Gesteinspartikeln als Geysir aus einem vorher träge vor sich hin dampfendem und blubbernden Loch an der Oberfläche. Der große Geysir war lange inaktiv, eruptiert jedoch nach einem Erdbeben mittlerweile wieder ca. 1 Mal täglich.
Verlässlicher ist der Strokkur direkt nebenan, an dem es alle paar Minuten knallt. Die Ausbrüche kündigen sich nur ganz kurz an, deshalb erschrickt man sich schon ein wenig beim ersten Mal. erst steigt das Wasser ein wenig, dann formt sich eine große Blase, die kristallklar hellblau ist und dann sprudelt plötzlich die Fontäne los. Das spektakel ist recht kurz und hinterlässt eine ziemlich große Dampfwolke.
Leider konnte die uns auch nicht wärmen, es war nämlich ziemlich eisig am Sonntag, und deshalb sind wir erst mal Kaffee trinken gegangen, bevor wir mit dem "Goldenen Wassrfall" Gullfoss den Tag beschlossen haben. Dieser fließt aus einem ziemlich breiten Bett über zwei große, messerscharf schräg abgescnittene Kaskaden in ein enges Tal und sprüht dabei eine Unmenge Gischt. Man sollte besser hingehen, wenn die Sonne scheint, dann entstehen dauern kleine Regenbögen in der Gischt und das über die Kaskaden fallende Wasser wird von der Sonne so angestrahlt, das es nicht dreckig, sondern golden aussieht. Sehr schön - nur der kalte Wind zusammen mit dem Sprühwasser war etwas störend. Dafür hat uns der Anblick der tief verschneiten Berge rundum jedoch voll entschädigt. Noch mal vielen Dank an Fahrer und Mitreisende.

Der Winter ist da

Offensichtlich möchte uns Island zum Abschied noch mit allem verwöhnen, was wir bis jetzt hier nicht hatten. Nachdem wir schon ein paar mal Frost hatten, ist jetzt so richtig der Winter eingekehrt - mit Eis auf dem Tjörnin, Schnee erst auf dem Esja und dann in der ganzen Stadt und auch endlich Nordlichtern.
Unser Mitbewohner Krilli war so nett, uns zu rufen, als er welche entdeckt hat und unser Balkon hat sich mal wieder als sehr guter Beobachtungsposten erwiesen. Die Nordlichetr haben sich in einer langen Schlange über den Himmel gewunden und gestrudelt, erst weiß und dann grün. Das Spektakel hat etwa eine viertel Stunde gedauert und sah wirklich sehr beeindruckend aus. Yoko Onos Friedenslicht war recht blässlich dagegen. Leider sind alle Fotoversuche fehlgeschlagen, da müssen wir also weiterhin mit Postkarten vorlieb nehmen.

Yoko Ono und der Weltfrieden

Am 9. Oktober wurde Reykjavik eine ganz besondere Ehre zu Teil. Auf der Insel Videy im Fjord vor der Stadt versammelten sich Yoko Ono und die verbliebenen Mitglieder der Beatles (außer Sir Paul) - also Yoko und Ringo Starr - um auf eine sehr einfallsreiche Weise John Lennon und dem Weltfrieden zu huldigen. Pünktlich zu Lennons Geburtstag erstrahlte auf der Insel ein Friedenslicht, daß seitdem jede Nacht bis zum 8. Dezember (Lennons Todestag) per Scheinwerfer in den Himmel leuchtet. Unsere 68er-Chefs waren ganz begeister.
Zum einen hätten dem guten Stück ein paar Watt mehr jedoch ganz gut gestanden, damit man es über all die nächtlich-winterliche Beleuchtung hier auch sieht.
Zum anderen ist mir nicht so ganz klar, warum dieses ominöse Licht gerade hier steht.
Muss man auf Island neuerdings für den Frieden kämpfen? Oder gibt es eine geheime Verbindung John Lennons zu Island, die der Allgemeinheit bis heute entgangen ist?
Böse Zungen unken ja, es könnte am günstigen Strom liegen ...

Unsere kleine(n) Schule(n) ...

Ihr habt euch bestimmt schon gewundert, daß es etwas ruhig geworden ist im letzten Monat. Der Nachrichten-Stop ist unversehens eingetreten, als unsere Chefin eines schönen Morgens (es war der 08.10) verkündet hat, daß wir an einem Wettbewerb für die Sanierung und Erweiterung einer Grundschule teilnehmen werden. Klingt nach einer spannenden Aufgabe. Wir sind erst mal begeistert.
Dann kam die erste Hürde: Abgabetermin war der 23.10. - wir hatten also ganze 15 Tage, für eine Ausarbeitung in 1:100 und einen landschaftsarchitektonisch bearbeiteten Lageplan in 1:200 mit recht detaillierten Inhalten, weil sie nämlich am liebsten mit dem ersten Sonnnestrahl im Frühjahr anfangen würden zu bauen.
Der Hammer kam gleich darauf: wer Alternativvorschläge hat, zum Beispiel Abriss des Altbaus und kompletter Nerubau der Schule durfte diese nur als Ergänzung einreichen.
Also: 15 Tage, 4 Architekten, 2 Schulen. Damit war die Zeit der gemächlichen 8-Stunden -Tage erst mal vorbei. Erstaunlicherweise haben wir das Ganze jedoch mit nur einer Nachtschicht geschafft und es sieht auch noch gut aus. Das Ergebnis kommt am 06.11. und würde man nur den Einsatz bewerten, wären wir bestimmt die klaren Sieger. Nach der Abgabe am letzten Dienstag um 15:00 waren wir erst mal so platt, daß wir 20 Stunden geschlafen und dann der ganzen Mittwochnachmitteg erst mal nichts gemacht haben. Mittlerweile haben wir uns auch wieder erholt und hatten sogar schon wieder genug Elan für einen Ausflug ...

Mittwoch, 3. Oktober 2007

The Golden Puffin goes to...

seit letztem Donnerstag ist hier in Reykjavík Filmfest. Gleich gehen wir in den dritten Film; nachdem wir gestern ganz begeistert aus "Grandhotel" vom Regisseur David Ondricek, einem der Ehrengäste des diesjährigen Festivals aus Tschechien, gegangen sind, schauen wir uns heute "Loners" im Háskolabio an, den Film, mit dem er seinen internationalen Durchbruch feiern konnte. (Letzten Donnerstag haben wir übrigens den neuen Film von Fatih Akin "Auf der anderen Seite" gesehen; reingehen, ist gut!) Das Praktische ist ja, daß man die Tickets einfach im Internet bestellen kann und dann die Eintrittskarten per MMS aufs Handy bekommt; Islander liegt nämlich am Puls der digitalen Zeit.
Der Gewinn bekommt dann aber ganz traditionell den Goldenen Papageientaucher, den Nationalvogel Islands. Sind zumindest nicht so geleckt aus wie der Oscar.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Krilli

Mit einmonatiger Verspaetung muessen wir verkuenden, unsere WG ist nicht mehr fest in deutscher Hand. Nach dem Auszug von Nils und Melanie Anfang September ist jetzt schon ein Drittel bis Haelfte wieder islaendisches Territorium. Krilli (nein, nicht Namensgeber fuer katzenfutter, sondern Masterstudent fuer Informatik oder sowas in der Richtung an der Uni Reykjavik) heisst unser neuer Mitbewohner und hat gleich erstmal unsere Siemens-Waschmaschine zerlegt...

rollendes Haus

Auf unserem Weg zum Buero kommen wir seit Wochen an einer Investitionsruine vorbei, der Keller des Gebaeudes ist ausgeschachtet, aber mehr ist nicht passiert. Seit einigen Wochen war dann auf einmal wieder Betrieb auf der Baustelle: per Handarbeit wurde von ein, manchmal zwei einsamen Handwerkern die Schalungen fuer die Kellerwaende zusammengenagelt - einzeln, Brett fuer Brett. Tatsaechlich haben sie es irgendwann geschafft, und jetzt stehen die Kellerwaende.
Vor einer Woche kam dann das Highlight des Bauprozesses: Als wir morgens zur Arbeit gelaufen sind, stand ploetzlich ein Haus im Weg (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes). Der Bauherr hatte zwei Strassen weiter ein altes Wellblech verkleidetes Holzhaus aufgekauft, demontieren und an seinen neuen Standort translozieren lassen. (Leider haben wir den eigentlich Umsetzprozess am spaeten abend verpasst, weil wir da gerade in der Kneipe waren). Auf den ersten Blick sieht es jetzt so aus, als ob das Haus immer so da gestanden haette; weil es aber urspruenglich in einer Haeuserzeile stand und wohl nie als Einzelhaus gedacht war, muessen noch ein paar Waende neu angeflickt werden.
Dies ist ein immer wieder praktiziertes Verfahren (und nur moeglich, weil die Holzbauten verhaeltnismaessig leicht sind): So bekamen die Briten ihr Grundstueck fuer ihre (und die deutsche) Botschaft nur, weil sie fuer die Kosten der Translozierung des dort stehenden Hauses ins Museumsdorfes aufkamen. Und vor ein paar Wochen hat studio granda einen Wettbewerb fuer ein (kurz vor unserer Ankunft in Island freigebranntes) Filetgrundstueck in der Innenstadt gewonnen, indem sie den Ruecktransport eines Hauses, das
ehemals zwei Grundstuecke weiter gestanden hatte, aus dem Museumsdorf vorgeschlagen haben...

P.S. Haeuserfassaden werden hier in Reykjavík entwickelt, indem die Stadt (der der eigentlich Entwurf der Fassaden nicht gefallen hat/traditionell genug war) zwei andere Architekturbueros mit deren Entwurf betraut, von denen der urspruengliche Architekt eine auswaehlen und in sein Projekt integrieren darf...

Dienstag, 25. September 2007

Urlaub

Huch, schon wieder ein Monat vergangen... aber vielleicht wissen ja einige von euch, dass wir zwischendurch in "Urlaub" waren. Texte dazu sind leider noch nicht fertig, aber die Bilder habe ich vorhin hochgeladen, wenn auch noch ohne Bildunterschriften, aber das wird schon noch...

Waschtag im Reykjadalur

zur Einstimmung auf unsere Rundreise haben wir uns, wie das in Island so ueblich ist, erst mal gemuetlich in den Hot Pot gelegt. Aber nicht so einen schnoeden mit vielen Touristen drin, sondern ein natuerlicher.
Eine Stunde Fussmarsch von der "Gewæchshausstadt" (mit Flutlicht und Heizung, sieht aus wie gelandete Ufos in der Nacht) Hveragerði entfernt gibt es ein paar beschauliche Badebecken mitten in einem warmen Fluss - Durchlauferhitzer sozusagen - zwischen Bergen, Wiesen und dampfenden und blubbernden Loechern. Sehr idyllisch und nach dem Aufstieg eine wahre Wohltat, da rein zu klettern. Wir wollten auch eigentlich gar nicht mehr raus. Aber wir mussten den Hund wieder zurueckbringen, der uns vom Parkplatz aus angefuehrt hatte - die næchste Wandertruppe braucht ihn vielleicht auch.


Tag 1_RVK-Húsafell

Urlaub auf Island - das bedeutet im allgemeinen einen Yaris mieten und einmal auf der Ringstrasse um die Insel fahren. Und wer sind wir, dass wir uns der Allgemeinheit widersetzen?
Also, Montag morgen Yaris abholen, Vorræte fuer eine Woche besorgen (Grillfleisch!!!), Reisetaschen, Zelt, Schlafsæcke, Kissen, Wandersachen, Schuhe, Picknickrucksack, literweise Wasser und 6 Einweggrills in einer Stunden wæhrenden Packorgie ins Auto verfrachten, Reisefuehrer, Atlas und Karte mit extra gesammelten Tips von Mitbewohnern nicht vergessen und los gehts - um 3 Uhr nachmittags.
Die Besichtigung der næheren Umgebung von Reykjavík (inkl. Akranes) ist wegen Platzregens leider ausgefallen, dafuer wissen wir jetzt, wie Islænder Tunnel bauen. Ohne Beton næmlich. Einfach ein Loch im Fels. Und dafuer verlangen sie noch 900 ISK (10 Euro) Maut. Leicht mulmiges Gefuehl inklusive.

Erster touristischer Anlaufpunkt war die Ausgrabungsstætte Reykholt, Landsitz von Snorri Sturluson, Dichter des 13. Jhs., mit dem Highlight Snorralaug, dem æltesten bekannten "kuenstlichen" Hot Pot der Insel. Leider darf man nicht mehr drin baden.
Puenktlich zu unsere Ankunft am Hraunfoss hat sich Petrus auch erinnert, dass wir Urlaub haben und uns eine halbe Stunde Sonne gegönnt. Der erste von vielen Wasserfællen diese Reise quillt auf 1 km Længe unter einem Lavafeld hervor. Sehr huebsch.
Von der Sonne verwöhnt haben wir uns hernach auf Höhlenexpedition zur Surtshellir, Islands grösster Lavahöhle, begeben. Mutterseelenallein auf weiter Flur sind wir bei Sturmwind und Dæmmerung mit unserem kleinen Yaris kilometerweit auf Schlaglochpisten durch ein Lavafeld am Ende der Welt,
durchs Hallmundahraun, gezuckelt und hætten unser Ziel Dank leicht irritierender Entfernungsangaben dann sogar fast noch verfehlt. Ich war heilfroh, als wir wieder feste Strasse unter den Rædern hatten. Und die Grillburger (hamborgarar) haben gleich noch mal so gut geschmeckt.

Tag 2_Húsafell-Stykkisholmur

Nach erholsamer Nacht in einem winzigen Huettchen in Húsafell musste ich eine halbe Ewigkeit lang auf meinen Kaffee warten. Zum Glueck lag noch Borganes auf unserem Weg, letzter Aussenposten kleinstædtischer Zivilisation bis zum spæten Abend. Niedliches Fischerstædtchen wie geschaffen fuer ein Sommerhaus. Es gibt sogar einen Bonus (einen von 4 ausserhalb des Hauptstadtgebietes).

Das Grossprogramm des Tages hiess Snæfellsness, die Halbinsel im Westen, auf der man, so heisst es, alle landschaftlichen Besonderheiten Islands im Kleinformat findet. Nur Geysire gibt es nicht. Am Portal nach Snæfellsness steht der Vulkankrater Eldborg. Von der Strasse sah er sehr schick aus, der Weg war nur leider etwas weit. Besteigung bein næchsten Mal.
Da die körperliche Ertuechtigung ausgefallen ist, haben wir unserer Gesundheit mit einem kræftigen Schluck aus der Mineralquelle Ölkelda auf die Spruenge geholfen. Mineralien in Ueberdosis sind dem Geschmack aber leider nicht zutræglich. Auf dem Weg nach Buðir konnten wir unseren fotografischen Kuriositætenkabinett einen Wald hinzufuegen; an sich schon kurios genug auf Island, wurde dieser, fuers ökologische Gewissen, von den ansæssigen Mineralölgesellschaften gesponsored und angepfanzt - ist uns so auch noch öfter begegnet. In Islands Hundewelt hatte sich offenbar auch schon rumgesprochen, dass wir auf dem Weg sind: in Buðir hatten wir wieder einen vierbeinigen Fuehrer, der uns die schönsten Stellen des Strandes vorgefuehrt hat. In der örtlichen Kirche wurde uebrigens die Taufszene von "101 Reykjavík" gedreht.

Die Suedkueste von Snaefellsness ist uebersæht mit Sehenswuerdigkeiten. Wir haben also ziemlich viel angehalten an diesem Nachmittag: am alten Leuchtturm in Arnastapi, am Leuchtturm in Londrangar und am Djúpalonssandur. Dort haben frueher die Fischer ihre Kræfte beim Steine-Heben gemessen. Es gibt derer 4: Fullsterkur ("ganz stark" 155 kg), Hálfsterkur ("halbstark" 100 kg), Hálfdrættingur ("halbe Portion" 50 kg) und Amloði ("Schwæchling" 23 kg). Sebastian ist natuerlich gaaanz stark...
Deswegen durfet er sich auch mutig dem Sturm in Öndverðanes, der Westspitze Islands und somit Europas, entgegenstellen und Brandung schauen. Den Snæfellsjökull, den ortsansæssigen Gletscher, der sich am Ende der Halbinsel erhebt, haben wir næmlich leider nicht gesehen. Der hat sich an dem Tag in die Wolken gekuschelt.

Also sind wir weitergezogen nach Stykkisholmur, haben unseren Grill ausgepackt und den Abend genossen. Nebenbei haben wir uns kulinarisch fortgebildet und Grillbrot probiert - Hefebrot, frisch zubereitet. Sehr lecker. Fuehre ich euch auf der næchsten Grillparty vor...

Tag 3_Stykkisholmur-Varmahlið

Ah, herrlicher Morgen ... frisch geduscht in gepfegter Youth-Hostel-Athmosphære gefruehstueckt und ein weiter Blick aus dem Fenster. Was will man mehr ...
Erst mal Stykkisholmur anschauen natuerlich. Die Stadt selbst ist relativ huegelig und hat zahlreiche Schæren vor seiner Kueste liegen. Eine davon liegt so praktisch vor einer kleinen Bucht, das sie als natuerliche Hafenmauer benutz wird, von deren Gipfel man einen sehr schoenen Blick Richtung Westfjorde hat. Ausserdem gibts noch eine etwas aussergewöhnliche Kirche hier und einen Wunschberg vor den Toren der Stadt. Wenn man sich beim Abstieg nicht umdreht, wird einem ein Wunsch erfüllt. War ein sonniger Morgen, deswegen nix wie rauf. Ich hab mir Sonnenschein auch für die Reise gewünscht. Hat funktioniert.
Da wir eine recht lange Etappe vor uns hatten haben wir uns nach einer halben Stunde aber schon auf die Socken gemacht Richtung Eiriksstðir und mussten feststellen, das es auch auf Island ziemlich eintönige und langweilige Landstriche gibt - die Nordkueste von Snæfellsness zum Beispiel. Ausser einem reissenden Wildbach ist stundenlang rein gar nix passiert.
Wir hatten ja Schokokekese zum Laune aufbessern dabei ... Die haben wir uns in Eiriksstaðir schmecken lassen, sozusagen vor der Haustuer von Eirik dem Roten, seines Zeichen Entdecker von Grönland und Vater des Entdeckers von Amerika. War bedauerlicherweise nicht fuer ein Plæuschchen zu Hause.
Also gings wieder auf die Strasse, eigentlich Nr.60, von uns umgtauft in "Fosstrasse", weil alle paar Meter ein Wasserfall. Grosse, kleine, einzelne, doppelte, multiple in alen Formen und Varianten. An sonsten wære man auf der Strasse auch gestorben vor Langeweile.
Abhilfe schafft da der Besuch bei Islands letztem ueberlebendem Dinosaurier "Hvitserkur", der wohl schon seit ein paar milionen Jahren seinen bestændig seinen Durst im Húnafjörður stillt. Da man nicht so recht weiss, ob er auch ab und an Hunger hat, wird die beobachtung von einem versteckten Posten in sicherer Entfernung empfohlen.
Von der Felsenburg Borgarvirki kann man ihn zwar nicht sehen, dafuer im weiten Umkreis aber alles andere. Der Ort eignet sich sehr gut als Festung - kann aber auch ein Schafstall gewesen sein; das ist noch nicht abschliessend geklært. In jedem Fall fanden in der Næhe, genauer gesagt in Þingeyrar, schon seit grauer Vorzeit Ratsversammlungen statt.Ausserdem wurde hier 1133 das erste Kloster Islands gegruendet, wovon noch heute eine huebsche Steinkirche mit einem Altarbild aus Nottingham aus dem 15. jh. und einer Kanzel aus den Niederlanden zeugt - die Herren Mönche waren also reich und gut vernetzt.
Und weil wir einmal bei Kirchen waren, haben wir noch die Torfkirche Viðimiri mitgehen lassen. Die lag sozusagen direkt in der Næhe unserer "Ferien auf dem Bauenhof"- Residenz des Tages bei einer sehr netten alten Dame, die - muss ein Wink des Schicksals gewesen sein - an diesem Mittwoch "Emergency Room" im Fernsehen geschaut hat. Jetzt haben wir Mittwochs um 20:15 endlich wieder was sinnvolles zu tun !!!



Tag 4_Varmahlið-Goðafoss

In dieser Nacht konnten wir vor lauter Aufregung kaum schlafen, denn am næchsten morgen stand uns eine literarische Begegnung der besonderen Art ins Haus: der Besuch von Sauðárkrokur.
Um uns selbst noch ein bisschen auf die Folter zu spannen (und euch jetzt auch, hehe), haben wir noch einen Abstecher nach Glaumbær gemacht, seines Zeichens beruehmtestes Torfgehöft Islands und ein touristsches MUSS! Der Ort ist schon seit dem 9. Jh. bewohnt, wobei die 13 Torfhuetten, die jetzt hier stehen aus dem 18. und 19. Jh. stammen. Zum Hof gehoerte seit jeher auch eine Kirche, denn meist waren die Posten von Pfarrer und Grossbauer in Personalunion vergeben. Das besondere der Anlage ist der sehr lange Mittelgang, mit dem die meisten der Huetten verbunden sind, so dass man trockenen Fusses ueberall hin gelangte. Ausserdem zeugen der grosse wohnraum und die Anzahl der Gæstezimmer (3) von nicht unerheblichem Reichtum. Besonders gross waren die Islænder allerdings nicht. Sogar ich musste in jeder Tuer den Kopf einziehen. Wahrscheinlich wurde der Hof deswegen 1947 aufgegeben - permanente Beulen am Kopf sind der Gesundheit ja eher nicht zutræglich.

So, Sauðárkrokur, wir kommen! Zuerst erfahren haben wir von dir, deiner kungelnden Bewohnerschaft, dem Ende der Welt, an dem du liegst und der örtlichen Genossenschaft, der fast alles gehört, in einem Buch. In "Rokland" bist du allerdings nicht sonderlich gut weggekommen. Du hast deinen Helden ein klein wenig depressiv gemacht. Das Ende, dass er nahm ... !!!
So hinterwældlerisch klein und vergessen sahst du dann aber gar nicht aus, zumindest vom Fruehstuecksparkplatz vor der Kirche nicht. Wir haben und allerdings an Böddis Rat gehalten und uns statt deiner mit der sagenhaften Geschichte des Landstriches befasst und hautnah erlebt, wie Grettir sich fuehlte, als er nach schwimmender Durchquerung des Skagafjörður von der Insel Drangey aus in die herrlich warme, nach ihm benannte "Grettislaug" zu einem entspannenden Bad geklettert ist. In einem der beiden Becken hætten wir auch gut unser Mittagessen gar ziehen lassen können. Sebastian sah in jedem Fall etwas angebrueht aus.

Unseren kleinen Yaris mussten wir nach diesem Ausflug auch eine Dusche gönnen. Er hatte uns so tapfer durch die schlaglöchrige Schlammpiste getragen. Bei der Gelegenheit sind wir auch, an der Tankstelle Varmahlið, wo wir auch genæchtigt hatten, zum ersten mal unseren Verfolgern begegnet - sie fuhren in einem gelben Bus, waren so um die 60 und sprachen - deutsch. Wie fast alle anderen Menschen, denen wir unterwegs begegnet sind. Wir haben wohl eine neue Kolonie.
Entkommen sind wir an dem Tag auch nicht mehr, wie wir im Eymundsen(Stammbuchhandlung in RVK) in Akureyri feststellen mussten - zum Trost haben wir erst mal ein Bilderbuch mit vielen Hæusern drin gekauft und einen Kaffee getrunken. Die Metropole des Nordens ist mit 16.000 EW die viertgrösste Stadt des Landes und beherrbergt neben einem riesigen Internat fuer die Gymnasiasten des halben Landes einen sehr huebschen botanischen Garten, das einzige Theater ausserhalb Reykjavíks, viele sorgfæltig restaurierte Holzhæuser aus dem 19. Jh., eine imposante weisse Kirche und die grösste Brauerei des Landes. Landschaftlich ist es im Eyjafjörður auch sehr malerisch - in der Stadt 15 Grad und darueber thronten schneebedeckte Gipfel. Den besten Blick auf Akureyri hat man von der anderen Seite des Fjordes, wo wir uns auch gleich noch das Torfgehöft Laufás angeschaut haben - unser Torftag. Der dann aber doch an einem Wasserfall endete. direkt an der Ringstrasse liegt der Goðafoss, der "Wasserfall der Götter", in den der örtliche Fuerst Þorgeir etwa im Jahre 1000 die Bildnisse der nordischen Götter warf, um seinen Uebertritt zum Christentum zu besiegeln.
Ob deshalb dort ein Hotel mit Campimgplatz steht, weiss ich nicht, uns kam es jedenfalls sehr gelegen. Grillen am Wasserfall geht gut.


Tag 5_Goðafoss-Egilsstaðir

Frisch gestärkt nach einer Nacht mit sehr angenehmen, vom Wasserfall-Rauschen untermahlten Träumen gings, nach kurzem Blick auf den Wasserfall bei Tag, auf nach Húsavik. Von dem Städtchen haben uns alle vorgeschwärmt und es ist auch wirklich sehr hübsch, direkt am Fjord gelegen mit schneebedeckten Bergen darüber. Berühmt ist Húsavik jedoch hauptsächlich als der Ort Islands, von dem aus man am besten Wale beobachten kann. Sieht man auch sehr gut an dem riesigen Touristenempfangsbereich, der über dem Hafen thront und den sechs Schiffen, die den halben Hafen dahinten einnehmen. Eines lief gerade wieder in den Hafen ein - und transportierte unsere Touri-Verfolger-Truppe mit dem gelben Bus zu den Walen und zurück. Garniert wird das ganze mit einem Walmuseum und einem wunderbar fischigen Geruch, der von den Fischfabriken direkt nebenan herüberweht. Zwei Kuriositäten gibts auch noch: in der Kirche des Ortes gibts hat man sich was ausgedacht, um Gläubige zu gewinnen; mit beheizten Bänken nämlich. Das zieht die Leute im Winter bestimmt in Scharen - vielleicht gibts ja auch noch einen Kaffee dazu? Wem da zu kuschelig ist, dem sei das Penismuseum empfohlen, begonnen mit dem besten Stück eines wals wartet der Besitzer noch auf ein menschliches Exemplar. Man sollte ihm Gunter von Hagens Telefonnummer geben ;-) Da uns die Touris aber schon auf den Fersen waren, haben wir uns schleunigst auf die Socken gemacht zum Mývatn.

Tag 6_Egilsstaðir-Djupivogur

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Tag 7_Djupivogur-RVK

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Dienstag, 21. August 2007

Menningarnótt

Am 18. August war Menningarnótt, Kulturnacht oder auch Geburtstag der Stadt Reykjavík. Ueber die ganze Stadt verteilt sind Konzerte, Vorfuehrungen etc. (so aehnlich wie ein deutsches Stadtfest, nur das viele Aktivitaeten innerhalb der Laeden stattfinden). Der Tag begann mit dem Marathon um neun, aber da mussten wir erst noch unseren Rausch vom abend vorher loswerden, so dass wir den verpasst haben. Wir sind also erst so um drei gestartet und langsam durch die Stadt zur Miklatún gezogen, wo im Park vorm Kunstmuseum ein grosses Konzert stattfand. Was aber irgendwie a bisserl schlecht organisiert war, weil sich alle Hungrigen im Museumscafe gestaut haben, anstatt einen Bierwagen oder ne Bratwurstbude aufzustellen. Naja, dafuer gabs anschliessend zuhause vom balkom hamborgarar! und anschliessend wieder in die Stadt, die immer noch gerammelt voll war - so ein Drittel der islaendischen Bevoelkerung. Um 23:00 war in der Bucht ein grosses Feuerwerk, wo die Islaender von zwei Schiffen aus alles in die Luft geballert haben, selbst die Strassenlaternen (die ansonsten in einigen Strassenzuegen wieder den ganzen Tag laufen) wurden stimmungsecht abgeschaltet, und die Segelschiffe aus dem nahen Yachthafen haben das ganze mit roten Lichterketten untermalt - schoen kitschig, gelle. Und danach war im Nasa noch GusGus-Konzert...

Einweihungsparty Maik und Steffie

Nachdem Maik und Steffie uns ja Ende Juli verlassen haben (und wir das leer stehende Zimmer zum Wohnzimmer umfunktioniert haben), war am letzten Freitag Einweihungsparty angesagt. Die beiden wohnen jetzt im Tiefparterre auf der anderen Seite vom Tjörnin, haben aber Aussensitzplaetze im Osten und im Westen, und - zumindest im August - war die Wohnung auch schoen lichtdurchflutet; die Möbel sind ein bisschen exentrisch (und teilweise auch kitschig), da die Vermieterin "Kuenstlerin" ist und die Wohnung möbliert vermietet hat.
Jedenfalls war es eine sehr angenehme Party und der Kuechenfussboden eignet sich auch gut zum Tanzen, da er so schoen "slippy" ist. Im ubrigen haben wir die ersten Nordlichter gesehen. Im Moment sind das aber noch kleine gruene Flecken am Himmel, doch mit zunehmendem Ende des Sommers werden sie sich irgendwann wohl als grosses Leuchten ueber den Himmel ausbreiten.
P.S. Wir haben unsere rote Ikea-Tasche vergessen (, in der das Bier und die Flasche Wein war; in Island bringt man aufgrund der exorbitanten Preise (Flasche Wein faengt bei irgendwas um 15,- Euro an) seinen Alkohol naemlich selbst auf Partys mit)

Turmoil

Seit einer Woche liegt unten im alten Hafen neben der Baustelle fuer die neue Konzerthalle von Henning Larsen mit Olafur Eliasson eine Superyacht von den Cayman-Islands. Der Lack ist auf Hochglanz poliert - nicht so stumpf wie bei den alten Zollschiffen - so dass sich die Wellen und Reykjavík spiegeln, und auf dem Achterdeck steht ein verpackter Helikopter...
turmoil

Icelandic Design

Im Listasafn Reykjavíkur findet gerade eine Ausstellung ueber islaendisches Design statt, Magma/Kvika. Das Museum liegt in einem Park an der Miklatún, in dem auch ein Konzert zur Meningarnott stattfand, am Rande der Altstadt hinter der Hallgrímskírkja. Es sind einige spannende Exponate zu sehen wie die Bombenvase von Hlynur Vagn Atlasson, ein Modell von Arkis, der nach eigenen Angaben grössten Architekturfirma Islands, von deren Mitarbeitern wir auch eine auf Maik und Steffies Einweihungsparty getroffen haben, ein Garderoben- oder Badstaender von Katrín Ólína, den es bei Swedese auch als 3d-Modell gibt, oder den gestrickten Stuhl aus reiner Islandwolle...
Wir haben uns uebrigens auch um islaendischen Design versucht und Hanteln fuer den Eigenbedarf gebaut - aus feinstem schwarzen Lavasand und Plasteflaschen.
P.S. im Museumscafe arbeitet uebrigens eine huebsche nordische Schoenheit...

Gaypride

Sibylle schreib!!

Wohnzimmer

Nachdem die Fotos schon seit gestern morgen auf dem Server liegen, komme ich jetzt auch endlich dazu, was zu schreiben, nachdem die Chefs jetzt doch endlich fuer diese Woche in Urlaub gefahren sind (nur noch knapp zwei Monate!! - aber Island ist schön...).
Vor ein paar Wochen haben viele Menschen gleichzeitig Kerzen auf dem Tjörnin treiben lassen. Ich wollte gerade rund um den See joggen, als ich eine laute Megafon-Stimme gehört habe, wie auf einer Prozession oder Demo, aber ich weiss nicht, wofuer oder wogegen dabei protestiert oder angebetet wurde. Ich wollte einfach nur die Bilder zeigen, sah naemlich sehr schoen aus, auch wenn die Islaender nicht ganz gerafft haben, dass sie ihre Kerzen am falschen Ufer ausgesetzt haben, wo der Wind sie immer wieder ans Land getrieben hat.
Zur gleichen Zeit hat die Sibylle aus dem von Maik und Steffie Anfang August verlassenen Zimmer ein Wohnzimmer gebastelt, das wir aber leider uebermorgen schon wieder raeumen muessen, da es als Gaestezimmer gebraucht wird.

floating wohnzimmer

Dienstag, 7. August 2007

Ein gaaaanz langer Nachtrag…

So, liebe Leute, da wir in den letzten Wochen wegen anderweitiger Beschäftigungen keine Zeit fürs Schreiben gefunden haben, bekommt ihr jetzt gesammelt mal richtig viel Stoff zum Lesen und zu Gucken – wir haben nämlich so einiges erlebt.
Also, wen es interessiert, geht bitte zurück zum 23.06. und beginnt mit dem Eintrag „Sturmfreie Bude“. Viel Spaß…

Blaue Lagune

Mein erster bewusster Gedanke, als ich Sonntag morgen um drei Minuten vor zwölf (Zeitverschiebung!) zum Fernseher sprinten wollte, um den Start des Formel 1 – Rennens nicht zu verpassen, war ein ganz großes AUA, als ich die erste Treppenstufe empor gehastet bin. Mühsam habe ich mich die Steigung hoch gequält und dabei jeden Berg Islands verflucht. Der Muskelkater war GIGANTISCH! Selbst nach anderthalb Stunden und einem ordnungsgemäßen Sieg von McLaren konnte ich meine Beine nur mit dem Gedanken an das Plantschen in der Blauen Lagune die Treppe wieder runter bewegen, das für den Nachmittag auf dem Plan stand.
Die Lagune ist eines der größten touristischen Highlights Islands und liegt in der Nähe von Keflavík etwa 45 Autominuten von Reykjavik entfernt. Gespeist wird sie von warmem Thermalwasser, das aus der Tiefe hoch gepumpt wird und im Normalzustand wegen des hohen Salz- und Mineralgehaltes milchig-hellblau aussieht. In der Badelandschaft ist von dem Blau allerdings nichts mehr zu sehen, da sich alle Badenden mit Innbrunst und sehr exzessiv den weißen Heilschlamm aus großen Bottichen auf die Haut schmieren, der sich dann im Wasser löst, so das das Ganze eher nach einem Bad in Cleopatras Ziegenmilch aussieht. Dabei ist das Wasser sehr angenehm zwischen 30° und 40°C warm – eine riesengroße Badewanne. Wer als ahnungsloser Tourist allerdings glaubt, die Isländer hätten die Lagune zum Selbstzweck gebaut, der irrt sich jedoch. Das Lagunenwasser ist nämlich das „Abwasser“ eines Heißwasserkraftwerkes, das die beschauliche Gemeinde Grindavik mit Wärme versorgt. Das man darin so wunderbar Plantschen kann, ist ein zufälliger, aber sehr angenehmer Nebeneffekt, aus dem allerdings ordentlich Kapital geschlagen wird ( 1.800 ISK, ca. 20,-€); damit wird gerade noch ein Hotel für Wellnessurlauber gebaut.
Wir haben uns in jedem Fall wunderbar entspannt und unsere geschundenen Glieder zweieinhalb Stunden lang im warmen Wasser treiben lasen – mit reichlich Heilschlamm, versteht sich – bis die Haut ordentlich schrumpelig war. Dazu hat die ganze Zeit die Sonne geschienen und uns schön dösig und müde gemacht. Alles in allem ein erschöpfendes aber sehr zufrieden stellendes Wochenende.
Abgerundet vom heutigen Feiertag, den ganz Island nur zum Saufen braucht (Festival-Weekend zum Beispiel auf den Westmaennerinseln).
Nach mittlerweile verfassten 17 Einträgen bin ich jetzt allerdings auch geistig ziemlich erschöpft und verabschiede mich erst mal ins Bett. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen.
Blaue Lagune

Montag, 6. August 2007

Wettbewerbe verloren

Eine absolut super gute Nachricht und eine schlechtere. Gute Nachricht: Wir haben den Vatnsmyri-Wettbewerb sang- und klanglos verloren (das heißt, ich weiß eigentlich nur, daß wir nicht unter den Sechzehn sind, die in die zweite Runde gekommen sind; ingesamt über 140 Teilnehmer), aber selbstverständlich ein sehr betroffenes Gesicht gemacht. Schlechte Nachricht: Ich bin mit meinem verwursteten Hochhaus (29.06.2007) auch nur in die zweite Runde gekommen, also muß ich doch wohl noch selbst mit dem T-Shirt-Drucken anfangen; eigentlich schade. Aber urteilt selbst, seit heute morgen sind auf unbuilt-shirt.com alle Beiträge zu sehen (ähh…Text bitte nicht so beachten, habe ich ganz schnell in der Mittagspause geschrieben). Ach so, falls ihr noch Sommerurlaubspostkarten loswerden wollt, unsere isländische Adresse steht (ungefragt und –gewollt) auch da (auch wenn die Straße dort im Nominativ steht, im isländischen Dativ eigentlich anders heißen müsste, aber egal, versteht jetzt sowieso keiner… ;-),

Sonntag, 5. August 2007

Nachtleben in Reykjavik

Nun endlich der seit Langem versprochene Eintrag über das Party-Leben in Islands Hauptstadt. Schon mehrfach getestet, hatten wir uns nach dem „Sturm auf Esja“ wirklich das ein oder andere Bierchen verdient – natürlich erst nach einer ordentlich stärkenden Portion gegrilltem Fleisch (hamborgarar!!).
Reykjaviks Nachtleben beginnt erst um etwa ein Uhr morgens, aus dem einfachen Grund, dass man sich vorher aufgrund der exorbitanten Alkoholpreise (ca. 7,- € für 0,5 l Bier) vorher bis obenhin „volltanken“ muss und erst bei erreichtem Füllstand das Haus verlassen kann, um dann mit zwei oder drei Bier ueber die Runden zu kommen. Das schreckt aber keinen, sich am Wochenende (aber nur dannhackedicht zu saufen. Danach beginnt dann die Tour durch die zahlreichen Kneipen der Innenstadt, die praktischerweise alle recht nah beieinander entlang der Laugavegur verteilt liegen, so das der Weg dazwischen nicht allzu weit ist (ansonsten gibt es auch nirgendwo gaststaetten, also beispielsweise nicht in den Wohngebieten). Sich in eine Kneipe zu setzen und den ganzen Abend dort zuzubringen ist nämlich eher untypisch. Isländische Partygänger sind Wanderer, so dass man auf der Straße meist mindestens so viele Leute trifft wir in den Clubs oder Bars (bei gutem Wetter auch mal wesentlich mehr). Die meisten Bars haben von ca. 10 h morgens zum naechsten Morgen geöffnet und vom Frühstück bis zum Cocktail bekommt man alles – urspruenglich waren es naemlich mal reine Cafes bis 1989 der Alkohol wieder legalisiert wurde, seitdem ist es – je nach Tageszeit – eine Mischung aus allem. Bis Mitternacht gibt es oft auch Live-Musik, danach spielt meist ein DJ. Tanzen kann man in fast allen Bars, denn sie fungieren auch als Disco. Eine richtige Disco gibt es innerhalb Reykjaviks, nach einem Brand im Frühjahr und er damit einhergehenden Vernichtung der Konkurrenz, nämlich nur noch eine – das NASA. Zur GayPride naechsten Samstag legt dort Páll Óskar auf, bekannte schwuler Saenger/DJ und „Untermieter“ einer Freundin. Als guter abendlicher Ablauf hat sich mittlerweile erwiesen, in ein oder zwei Bars noch was zu Trinken und dann ins Hressó (wo wir Samstags nachmittags auch desoefteren im Netz surfen) zum Tanzen.
Etwas bizarr ist es im Sommer – mal abgesehen vom scheußlichen Modegeschmack der Isländerinnen (Sebastian hingegen findet den gut!), wenn man nachts um drei nach draussen geht und es ist immer noch taghell. Da gerät einem mitunter das Zeitgefühl doch etwas durcheinander und man fuehlt sich zeitlich aufm Kindergeburtstag. Aber mittlerweile wird es ja immerhin wieder fuer zwei oder drei Stunden dunkel.
rvk

Samstag, 4. August 2007

Esja oder Der Windtest

„Die“ Esja (auf Isländisch: weiblich) ist Reykjavíks Hausberg und thront cirka 900 Meter hoch über der Bucht und der Stadt. Man sieht sie schon vom internationalen Flughafen in Keflavík aus am Horizont. Am Samstag war eigentlich ein sehr schöner warmer Tag, weshalb wir den Aufstieg endlich in Angriff nehmen wollten – wird ja nach drei Monaten auch langsam Zeit. Für einige Einwohner Reykjavíks (die nicht der Auto- und Fresssucht anheim gefallen sind) ist das ein beliebtes Feierabend- und Wochenendvergnügen. Der Aufstieg dauert etwa ein- bis anderthalb Stunden und belohnt mit einem Ausblick über die die ganze Halbinsel Reykjanesskagi. Für uns Wanderanfäger schien das also ein idealer Einstieg und Nils hat behauptet, es wäre recht locker…
Auf der Hinfahrt haben wir zwar eine große Wolke rund um den Gipfel erspäht, da ansonsten die Sonne schien, konnte uns das aber nicht schrecken. Als wir den Parkplatz erreichten, wehte uns aber schon ein kräftiges Lüftchen um die Nase. Hat uns das zu Denken gegeben? Natürlich nicht. Wir haben uns frisch und fröhlich an den Aufstieg gemacht. Die ersten beiden Etappen haben wir noch in sagenhaften zwölf Minuten bei leicht frischem Gegenwind gemeistert; dann kam der richtige Wind. Der Weg führt auf einem Grat auf vollkommen freiem Feld den Berg hinauf und mir kam es zwischenzeitlich so vor, als wollte sich die Bergin nicht wirklich besteigen lassen, denn vom Gipfel herunter wehten die Böen teilweise so stark, daß es uns fast von den Füssen gehoben haette. Von so einem Berg lassen wir uns allerdings nicht klein kriegen. Also ging es weiter hinauf, der Berg wurde steiler, der Wind immer stärker, die Muskeln fingen an zu ächzen, die Lungen an zu pumpen, als wären wir achtzig. Hat sich der Berg aber geschnitten, daß wir uns davon aufhalten lassen. Wir haben zwar mindestens zehn Pausen zwischendurch gemacht, aber wir haben ihn bezwungen! Auf dem Gipfel war es allerdings so frostig kalt, daß uns beim Eintrag ins „Buch der Gipfelbesteiger“ fast die Finger abgefroren sind. Da uns die Wolken auch noch die Sicht vernebelt haben, hieß es, nix wie runter da.
Dachten wir anfangs noch, der Abstieg wird leichter, hat uns die gute Esja eines besseren belehrt. Der Wind frischte noch mehr auf, und hätten wir unsere Jacken ausgebreitet, wären wir wohl den Hang hinabgesegelt. Um einer schmerzhaften Landung zu entgehen, haben wir jedoch eher angstrengt versucht, gegen den Rückenwind anzubremsen und überhaupt auf den Füssen zu bleiben. Nach schweißtreibenden 3:15 Stunden waren wir, glücklich noch auf unseren zitternden Beinen zu stehen, wieder am Auto. Aber wir haben den Berg bezwungen!
esja

Montag, 30. Juli 2007

Europameister 2007

Ich weiß nicht, ob irgendjemand von euch das in Deutschland verfolgt hat, aber die letzten zwei Wochen war in Island die U19-Fußball EM der Frauen. Gestern war im Nationalstadion im Laugardalur vor der wahnsinnigen Menge von 400 Zuschauern (ab der 72. Minute auch mit mir) das Endspiel. Und der neue Europameister 2007 heißt: DEUTSCHLAND. Der fette Michel Platini hat uebrigens die Siegerehrung vorgenommen. Aber schön getanzt hamse danach…;_)

p.s. Christian, hast du die sachen, von denen wir gesprochen haben, auf reisen gebracht?

u19-em

Sonntag, 29. Juli 2007

Krísúvik oder Der Regentest

Was macht man am besten, um Outdoor-Kleidung zu testen? Richtig: Wandern gehen! Diese Idee hatte zumindest der liebe Onkel Nils und hat uns sodann in sein Auto gepackt und ins Thermalgebiet nach Krísúvik gefahren – blubbernder Schlamm, wohlriechende heiße Quellen (Schwefelgeruch!), bizarr buntes Gestein und ein Ziegenpfad zum Klettern. Petrus hatte offenbar auch von unseren neuen Sachen gehört und uns gleich einen richtigen Regenschauer zum ultimativen Test der Regendichtigkeit geschickt. Und, voila: Wir blieben trocken – Test bestanden! Außer meine Füße. Zu meinem Leidwesen musste ich nämlich erfahren, warum die alten Wanderschuhe in der Abstellkammer verblieben waren. Während der Rest von mir wohlig warm und trocken eingepackt war, sind meine Füße schwimmen gegangen. Wandern gibt es wohl vorerst doch nur im Trockenen.

Auf der Fahrt nach Krísúvik gab es uebrigens noch eine besonders leckere Entdeckung gemacht, die wir euch auf keinen Fall vorenthalten möchten. Was machen wohl die Isländer mit ihrem ganzen Fisch? Antwort: Trocken und dann als Trockenfisch snacken. Da sie aber den Geruch offenbar selber nicht sonderlich mögen, tun sie das in riesigen „Trockenfarmen“, die leicht die Größe eines kleinen islaendischen Dorfes einnehmen können, jedoch in wohlweislich großer Entfernung von jeder Siedlung liegen. Dort hängen dann auf großen hölzernen Trockengestellen ausgenommene Fische, Filets und Köpfe unterschiedlicher Frischegrade einträchtig nebeneinander und trocknen bei einem lauen Lüftchen vor sich hin. Der Geruch ist, wie soll ich sagen, sehr delikat…(nur der Hai war noch besser).
Kr‡súvík

Sonntag, 22. Juli 2007

am späteren Abend…

Obwohl der Öskjuhlid erwartungsgemäß keine wirklich Herausforderung für die Schuhe darstellte, gabs am Abend ein zünftiges Grillfest auf Balkon und als ich mir gerade mein zweites Bier holen wollte, kam der nicht mehr erwartete Anruf von Gunnar…Nils und ich werden zum Schleppen des Plotters (180kg, die man nicht auseinander bauen kann) gebraucht. Doch es war dann nicht nur der Plotter, sondern auch noch überdimensionale Tonmodelle aus der Studentenzeit von Valdís, die ins vierte Obergeschoss gewuchtet werden wollten. Grosses Kino am späten Sonntagabend mit einer zierlichen Frau, die verzweifelt Anweisungen gibt, vier schwitzenden und keuchenden Männern und einem klapprigen japanischen Uraltfahrzeug, dessen Kofferraumklappe mit einem Strick festgebunden werden musste und die dann auch perfekt getimt nach der letzten Fahrt abfiel…

Öskjuhlið

Nach erfolgreichem Shoppingabenteuer folgt bekanntlich der Ernstfall. In den Untiefen unseres Abstellraums (geymsla) fand sich noch ein Paar Wanderschuhe in meiner Größe von einer ehemaligen WG-Bewohnerin, die Island längst verlassen hat. Wie für mich gemacht (mittlerweile weiß ich aber auch, warum sie hier geblieben sind). Also auf zum nächsten erreichbaren Stück Naherholungsgebiet („offroad“) – dem Öskjuhlíd, ein Hügel zwischen Flughafen und Innenstadt, auf dem die perlan als Krönung sitzt. Die „Perle“ besteht aus sechs riesigen ehemaligen Wassertanks, auf die eine Glaskuppel wie ein Ufo aufgedockt wurde, in der sich jetzt ein Restaurant befindet bzw. eine Außenterrasse, von der man einen super Rundumblick über ganz Reykjavík und an guten Tagen und klarer Sicht bis zum Snæfellsjökull, der dann am Horizont aus dem Meer ragt, hat (oder einfach auf die durchtrainierten Waden der polnischen U19-Fußballerinnen).
öskjuhlí›

Samstag, 21. Juli 2007

Wo war noch mal der Outdoor-Shop?

Nachdem wir am Wochenende zuvor nur teilweise erfolgreich waren (weil jemand hatte Laufen müssen, statt mit dem Bus zu fahren und wir deshalb erst eine Stunde vor Ladenschluss dort ankamen (16:00) haben wir diesmal zum Sturm auf den North66-Outlet geblasen. Ein Traum für jeden Outdoor- und Schnäppch(??)enfreak - Jacken, Hosen fuer Wanderer, Kinder, leuchtende Varianten fuer Fischer und Seeleute... da konnten wir uns kaum entscheiden, so daß wir nach drei Stunden Anprobieren vollkommen erschöpft, aber glücklich mit Windjacken, Regenhosen, Fleecejacken, wenns kalt wird, und einem signalgelben T-Shirt für Sebastian den Laden wieder verlassen haben (fuers gute Gefuehl ist direkt nebenan der originaere Laden, in dem alles das Doppelte kostet) - ABENTEUER WIR KOMMEN!!!

Harry Potter und The Deathly Hallows

Pünktlich um 23:01 gabs den neuen Harry Potter. War natürlich längst vorbestellt und harrte der Abholung. Vor allen Buchhandlungen der Stadt gab es lange Schlangen von anderen Verrückten mit Hexenhüten. Vorm mál og menning, wo auch mein Exemplar auf mich wartete, waren es gleich zwei Menschenmengen. Die erste Menge draengte auf Einlass und wartete auf das Buch, und die zweite Menge, die nicht ohne Schadenfreude beobachtete, was die Menschen aus Schlangen da eigentlich machten. Ich habe mich natürlich sofort vorgedrängelt und mir in Windeseile mein Buch gesichert, während Sebastian sich damit vergnügt hat, dieses „denkwürdige Ereignis“ fotografisch festzuhalten. So muß das sein. Das Buch war übrigens in zwei Tagen durch… ;-)
potter

Freitag, 20. Juli 2007

Willkommen im neuen Büro!

Nach gefühlt zwei Monaten Umzugschaos, Arbeiten zwischen mehr oder – wahrscheinlicher – weniger gepackten Kartons war es endlich soweit: Wir konnten unsere Computer endlich zusammenpacken und ins neue Büro verfrachten. Nach nervigem Kistenschleppen, Plätze hinter idiotischen Abtrennungen suchen und vor allem Aussicht genießen, gabs zum ersten Mal kaffi im neuen Büro – und Sahnetorte!!! Endlich angekommen…
bueros

Juhu, neues buero!!!!!

heute ist es endlich soweit - noch ein paar stuehle putzen und dann wird umgezogen. kaffee heute nachmittag endlich mit dem lang ersehnten atlantikblick. verspricht ein guter tag zu werden.
zum perfekten abschluss gibts heute abend 23.01 noch harry potter VII dazu. (bitte keine unueberlegten oder unnoetigen stoerungen dieses wochenende ;-) )
bald kann es uebrigens auch mit mehr outdoor-abenteuern weiter gehen. wanderschuhe haben wir schon und regensachen fuer mich, fehlen nur noch sebastians jacken. dank des outlet-shops von 66° north hauen einen die preise auch nicht gleich aus den latschen. SHOPPING!!!!!!!!!!!!

ok, vielleicht doch nur eine kleine einkaufstour.

bis bald

Montag, 16. Juli 2007

Sonnenuntergang am Arnahöll

nach der Einkaufstortur bisschen Kitsch und Carlsberg vom Arnahöll aus, einem Hügel überm alten Hafen, auf dem gerade noch die Aufräumarbeiten für die neueste North66-Werbekampagnen stattfanden.
arnarhóll

Sonntag, 15. Juli 2007

Wo bitte gehts hier zum Outdoor-Shop ?

Nach dem gemütlichen Aufenthalt auf See haben wir uns am folgenden Sonntag sofort (oder vielleicht auch erst um 14 Uhr) auf die Suche nach dem nächstbesten – ach, was sag ich, den zehn nächstbesten Outdoor-Shops begeben. Den Witterungsverhältnissen sei Dank ist die Auswahl zwar riesig – 66north(Marktführer), Cintamani (cooles Logo und die andere grosse islaendische Outdoormarke), The North Face, Didrikson und was weiß ich wie viele andere Marken noch. Das Problem ist nur, dass alle schweineteuer sind. Um unser Budget nicht zu sehr zu strapazieren, haben wir uns auf Wanderschuhe für Sebastian sowie Regenjacke/-hose und ein sehr schickes schwarzes Fleecejäckchen von Cintamani für mich beschraenkt. Nach zwei Tagen und zwei langen Märschen ins Gewerbegebiet bzw. die Krinlan-Mall, da im Zentrum nur noch ueberteuerte Touristenlaedchen bestehen, war das eine schwer erarbeitete Beute.

Donnerstag, 12. Juli 2007

Wo sind die Wale?

Alþjóðahús, das interkulturelle Zentrum, also der Immigrantenverband hier in Reykjavík, zu dem irgendwie wohl auch das Café Cultura gehört, hat im Rahmen seiner Sommertouren alle „Zugezogenen“ zu einem besonderen Erlebnis geladen – whale watching in der Bucht von Reykjavík, flexafloí, für nur 1.000 ISK (statt 3.600 pro Person – entspricht in etwa 12 Euro/42 Euro). Da muß man einen ja nicht lange bitten. Damit es unterhaltsamer wird, haben wir uns noch Nils und Melanie eingepackt (oder war es andersrum?) und sind – in Ermangelung eigener – in der Wetterausrüstung von Maik und Steffie (weil es an Land ja so schöne sommerliche Temperaturen waren – keine Ironie!) losgezogen. Wir waren gespannt wie die Flitzebogen und sehr neugierig – nur die Wale und auch Delphine leider nicht. Die haben sich nämlich nicht blicken lassen und hatten auch nach drei Stunden, in denen wir uns im eisigen Wind und Hoch- und Runterschippern über die flexafloí beinahe den Hintern abgefroren haben, kein Erbarmen mit uns. Zu verdanken haben wir das angeblich den Walfängern, die vor einigen Tagen wieder ausgerückt sind (nachdem bis 2006 die Walfangschiffe 20 Jahre im Hafen vor sich hin gerottet sind). Noch haben sie wohl nichts gefangen (zumindest haben wir in den Zeitungen noch keine Jubelmeldungen gesehen), aber die Wale sich wohl sicherheitshalber aus dem Wasser gemacht – und nur ihre Plüschbrüder zurückgelassen…, und dabei hatten wir schon extra geübt, wie man die anderen auf einen Wal aufmerksam hätte machen sollen. Aber auch das Schifffahren und Islandgucken vom Meer aus, ist schon toll, hätte nur vielleicht nicht so lang sein müssen. Trotzdem hatte dieser Abend zwei Erkenntnisse für uns: Walfänger sind doof – und wir brauchen unbedingt wetterfeste Klamotten.
whalewatching

noch immer am umziehen

wir haben immer noch keinen atlantikblick vom fenster aus - d.h. wir ziehen immer noch um, respektive die familie macht es, denn wir arbeien mit halber kraft im chaos. denn im laufe der fuenfzehn jahre, die das buero hier im - eigentlich als provisorium gedachten - keller des eigenen hauses (fotos folgen) sitzt, hat sich ein grosser haufen muell angesammelt, der aussortiert werden muss - und dabei lassen sie sich zeit. zu viel zeit, denn richtig arbeiten kann man so nicht, sogar die belistifte und skizzenrollen sind weg und alle naselang kommt jemand rein und will irgendeinen rollcontainer oder fussstuetze geputzt haben.
aber wenn alles klappt, fahren wir heute abend wale besichtigen, also bis dahin...

p.s. viel spass bei den praesentationen daheim in weimar, vielleicht hast du die wuensche ja noch rechtzeitig bekommen, fleur

Sonntag, 8. Juli 2007

Wer kommt denn da zum Vorschein?

Es ist vollbracht! Erkennt ihr ihn noch wieder? Nach endlosen Anläufen (und Vertagungen) kann ich vermelden: Sebastian erfolgreich (und absolut zackenfrei) geschoren. Süß, nicht? Nur er fand es noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig…
friseur

Freitag, 6. Juli 2007

…und das Chaos beginnt…

Über den Umzug des Büros, der sich noch über vier Wochen verteilt hinziehen wird, haben bzw. werden wir ja noch ab und zu klagen, aber hier erstmal ein paar Fotos dazu…

Umzug

Und mal wieder bin ich in einem Buero gelanden, das umzieht. Hier herrscht grosses Chaos, aber ab Montag koennen wir dann im Angesicht des Atlantiks arbeiten. Aber jetzt muss ich schnell wieder Kisten schleppen (aehh...kuchen essen ;-) also spaeter mehr...

Mittwoch, 4. Juli 2007

Hallo Island, das sind wir…

Um auf Island irgendwo vorstellig werden zu können, braucht man eine kennitala (haben wir mittlerweile) und ein Passfoto; haben wir jetzt auch, nachdem uns die scheinbar einzige Fotokette Islands (die aber nicht in der Lage war, unsere schönen Fotos aus der Bewerbungsmappe nochmals auszudrucken) einen Aufenthalt in einem Passbildautomaten spendiert hat. Bitte die überaus gelungenen Ergebnisse zu beachten…;-)
passfotos

Sonntag, 1. Juli 2007

Nauthólsvík

Da ja auch hier in Reykjavík der Sommer eingekehrt ist, haben wir uns heute (Sonntag) zum Strand (gibt eigentlich nur einen hier direkt in der Stadt) aufgemacht, um die Badetemperaturen zu prüfen. Der Weg dorthin führt direkt am Atlantik entlang und ist sowohl bei Spaziergängern als auch bei Sportlern sehr beliebt („einmal rund um den Flughafen joggen“). Zu sehen gibt es eine alte Fischfangstation, den Flughafen, das Meer, hübsche Jogger und jede Menge verfetteter Katzen - wie übrigens überall in der Stadt.
Als wir nach längerem Marsch am Nauthólsvík angekommen waren, haben wir erst mal ein bisschen Sonnen getankt und entsetzt festgestellt, daß für die Isländer 18 Grad wirklich Hochsommer ist – jedenfalls lassen das die lebensmüden Menschen in Bikini und Badehose vermuten – aber immerhin mehr zu Gucken!!! Das Wasser in der kleinen Bucht (=vík) wird zusätzlich durch geothermales Heißwasser erwärmt, so daß man hier tatsächlich im Atlantik baden können sollte. Verleitet vom sommerlichen Treiben haben wir also auch unsere Füße ins Wasser gesteckt; aber nicht Isländern sei geraten, das besser bleiben zu lassen. ES IST SAUKALT!!! DIE ISLÄNDER MÜSSEN VERRÜCKT SEIN.
nautholsvík

Freitag, 29. Juni 2007

Wochenende

Gleich ist Wochendende und seit drei Tagen oder so ist hier relativ richtiger Sommer - 15 Grad, windstill, Sonne knallt vom Himmel. Gestern gab es sogar wieder Kaffee und Kuchen draussen im Garten - also alles andere als kalte Haende, vor allem auch im Vergleich zu Deutschland.
Heute nacht habe ich mein altes Hochhaus in Berlin fuer den unbuilt-shirt-award 2007 verwurstet und gerade die Dateien hochgeladen. Deshalb sind wir heute auch mal wieder ziemlich muede und muessen dringend nach Hause. Zumal es nachts ja nicht dunkel wird und man die Zeit gar nicht merkt, was uebrigens auch am Wochenende beim Ausgehen in den Strassen von Reykjavík sehr lustig/angenehm ist, aber da wollte die Sibylle immer schon was zu schreiben...

Samstag, 23. Juni 2007

Sturmfreie Bude

Jippi!!!! Sturmfrei!!! Seit 23. Juni haben sich alle Mitbewohner in den Urlaub begeben (Nils und Melanie nach Berlin, Maik und Steffie mit seinen Eltern aufs Land (gemeint ist Island – offroad) und wir haben die ganze Wohnung für uns! Mit reichlich Sonnenschein gesegnet, haben wir sofort den Balkon erobert (sonst nur über das Reich von Nils und Melanie zugänglich) und es uns gemütlich gemacht – morgens, mittags, abends. Das Essen schmeckt hier oben gleich noch mal so gut und die Aussicht ist wirklich phänomenal. Sowohl Richtung „downtown“ und tjörnin als auch auf den Keilir und die Flugzeuge, die in nicht mal 500 Meter Entfernung an uns vorüberziehen (aber keine Angst, so viele sind das nicht, in Reykjavík selbst ist schließlich nur der Inlandsflughafen und der wird im Moment ja sogar weggeplant (siehe Vatnsmyri-Wettbewerb).
Zur Krönung wurden wir mit herrlichen (ähh…kitschigen) Sonnenuntergängen und Schäfchenwolken in die Nacht verabschiedet (was aber nicht heißt, daß es dunkel wurde, schließlich sind ja gerade die längsten Nächte des Jahres!)
sturmfrei

Freitag, 22. Juni 2007

Jökulsárlón

Am nächsten Tag, dem Sonntag, 17. Juni, Nationalfeiertag, dann das nächste Highlight. Wir sind zum Jökulsárlón gefahren, einem Gletschersee am Fuße des Vatnajökull, Europas größtem Gletscher und haben einen Bootsausflug über den See gemacht. Dabei sind wir über den tiefsten Punkt Islands (300m unter N.N.) geschippert und der höchste (2100m) war auch ganz in der Nähe. Die Gletscherseen sind entstanden, weil sich die Gletscherzungen seit 1930 um jährlich 100 Meter zurückziehen. Der Jökulsárlón ist der berühmteste, mittlerweile 7,5 km breit und hat auch im James Bond „Tomorrow Never Dies“ mitgespielt. Bizarr geformte Eisberge treiben stumm im eiskalten Wasser, bis sie nach zwei bis sieben Jahren so klein geschmolzen sind, daß sie ihren Weg in den Atlantik finden. Es ist eine wahnsinnige Farbpracht (selbst bei dem wolkenverhangenen Himmel), diese dort schwimmen zu sehen – zumal wir orange Schwimmwesten anhatten…sie schimmern entweder ganz blau, sind weiß oder von schwarzen Schichten durchzogen (wer weiß, woran das liegt? Also, eigentlich sind sie nicht blau, sondern durchsichtig/gläsern/wie Eis halt, aber das Eis kann – wie übrigens auch das Wasser – die Farbe Blau nicht absorbieren, sondern reflektiert sie. Es ist ein optischer Effekt, wenn der Eisberg seine Position verändert, weil unter Wasser kann er nicht mit Sauerstoff reagieren. Nach einigen Tagen beginnt er zu kristallisieren und wird weiß; und die schwarzen Streifen sind auf Vulkanausbrüche – also Asche oder Sand – zurückzuführen. So weit richtig, Marco?). Das Eis ist übrigens mindestens 1500 Jahre alt und viel härter als normales.
Nach der Bootstour haben wir noch den Strand besichtigt, an dem vorbei die Eisberge aus dem See ins Meer schwimmen. Für einige von ihnen ist allerdings hier schon Schluss, wenn sie ans Ufer treiben. Dort hauchen sie ihr Dasein dann langsam schmelzend als Fotoattraktion für Touristen aus. Hinterher gings weiter zu ein paar Gletscherausläufern, die wir uns ganz aus der Nähe angesehen haben – zu einem sind wir sogar auf Tuchfühlung gegangen. Der war allerdings nicht weiß, sondern ziemlich dreckig und sah eher nach einer schwarzen Wüste aus. Die Eisschicht ist Zentimeterdick mit Modder bedeckt und glitscht so schön beim darauf laufen. Aber total unwirkliche nie gesehene Natur, teilweise fast wie Mondlandschaft und dazwischen wieder leuchtendes Grün. Hier haben wir endlich mal Vegetation gesehen, die über Moosgröße hinausgewachsen ist. Das mit Abstand häufigste Gewächs sind lila Lupinen. Man fühlte sich fast an Lavendelfelder erinnert. Das Wetter war nämlich auch mittlerweile richtig gut sonnig und warm und wir haben es genutzt, um noch eine Mini-Kletterpartie an einem hübschen Wasserfall einzulegen, an dessen Abhängen ein paar ziemlich wagemutige Schafe grasten und dann haben wir noch eine Art Museumsdorf (Núpsstað) mit den für das alte Island typischen Torfhäusern und einer wahnsinnig niedlichen kleinen Kirche (Raumhöhe ca. 1,60 m) besichtigt.


Rückweg über Vík und Dyrhólaey

Auf dem Rückweg am Montag haben wir an Islands berühmtestem Strand (Reynisfjara) bzw. kurz daneben Halt gemacht (von einem US-magazin als einziger nicht-tropischer Strand unter die schönsten zehn Straende der Welt gewaehlt), weil er noch bis zum 25. Juni wegen brütender Vögel gesperrt ist. Es ist feinster schwarzer Sand. Ein weiteres Postkartenmotiv sind die senkrecht stehenden Basaltsäulen (Stuðlaberg), die wie eine riesige Treppe die Klippen bilden, auf denen man herumklettern und sich Sonnen kann, besonders der schwarze Strand ist schön warm, zumal es am Boden ziemlich windstill ist. Und das dritte Highlight ist Kap Dyrhólaey, ein 120 m hoher Felsbogen, der vor 80.000 Jahren bei einem Vulkanausbruch entstanden ist. Er kommt in so ziemlich allen Fernsehdokumentationen über Island vor. Zugleich ist er neben(vor/nach) Kötlutangi der südlichste (!) Punkt Islands. Den Abschluss der Tour bildete ein Besuch am Skógafoss, einem ziemlich beeindruckendem Wasserfall, an dem wir unseren ersten eigenen Troll gefunden haben (der rechts im Bild). Kleiner Hinweis: Trolle, die ans Tageslicht kommen, versteinern. Manche sind auch ziemlich überwuchert und meist sieht man nur den fast Menschengroßen Kopf, der neugierig aus der Erde lugt.
Dann wars erst mal Zeit für den typischsten aller isländischen Snacks – Kaffee und Hot Dog (hier Pylsur genannt). Was anderes für Zwischendurch kennt der gemeine Isländer fast nicht.
Da wir von dem Wochenende alle ziemlich platt waren, haben wir kurz vor Reykjavik nur noch mal angehalten, um uns unsere erste heiße Quelle zu Gemüte zu führen. Der Schwefelgeruch ist wirklich betörend. Man riecht ihn sogar noch im heißen Wasser aus dem Hahn. Das wird nämlich von außerhalb der Stadt aus eben jenen heißen Quellen in langen Fernwärmeleitungen als Trinkwasser und zum heizen hierher gepumpt.

Láki

Wir haben tatsächlich eine isländische Handynummer, und es ging auch ganz schnell, ohne Kennitala und alles…wir schicken nachher mal die Nummern per email rum…
Aber jetzt zum Ausflug, der auch schon fast eine Woche zurückliegt: Eigentlich kann man sich das Ganze besser auf den Fotos unten angucken‚ (auch wenn die Farben nicht so gut rauskommen wie in der Realität – und HDR-Fotos hama nicht), als dass ich das hier richtig beschreiben könnte. Wir waren jedenfalls offroad in der Nähe von Kirkjubæjaklaustur zur Laki-Spalte. Am Anfang sah es auch noch ganz nach deutschem Feldweg aus, aber dann wurde es immer mehr zur eigentlich nicht mehr vorhandenen Felssteinpiste, gespickt mit immer neuen Wasserläufen durch die man durchheizen konnte, daß das Wasser nur so spritzte. Auf Schildern wurde man vorher dazu aufgefordert, warme Kleidung in leuchtenden Farben zu tragen, damit man im Falle des Falles besser wiedergefunden werde. Aber nur Darek (!!) „stuck“te einmal. Auch das Wetter wurde mit der Zeit kälter und feuchter, und natürlich hatte die Sibylle meine Jacke im Sommerhaus vergessen!! Aber es ist ja Sommer (auch bei zeitweise nur noch vier Grad!), da braucht man keine Jacke, vielleicht einen Schal und Handschuhe. Die isländische Natur ist auf alle Fälle beeindruckend und verschließt sich jedem, der sie im normalen Passat erreichen möchte; wir mussten ganz am Ende fast noch umdrehen, weil ein Loch von einem halben Meter in der Straße (??), die im Atlas nur als gestrichelte Linie eingezeichnet war, uns den Weg versperrte bzw. abzurutschen drohte, so daß wir einen Umweg über die Bergkuppe machen mussten, was bestimmt eine Stunde gekostet hat. Am Ende ist man jedoch trotzdem der unendlichen Schlaglöcher und Wasserläufe leid und ist froh, wenn man wieder im Sommerhaus angekommen ist, da das im-Auto-rumgefahre auch schrecklich müde macht, zumal wir ja vorher – wie schon drauf hingewiesen – nicht wirklich lange schlafen durften…
Am Abend durften wir dann alle noch Hákarl (fermentierter Hai) probieren, den Ulli freundlicherweise (??) mitgebracht hatte; eine der besonderen Spezialitäten der isländischen Küche, mit denen man die Touristen gerne erschreckt, neben beispielsweise dem halben (längs durch!) flambierten Schafskopf (Auge soll am besten sein), der auch im Bonus in der Kühltheke liegt. Hákarl wird nur aus dem Grönlandhai gemacht, weil dieser als einziger nierenlos ist, daher einen besonderen Ammoniakgeschmack aufweist und so eigentlich nur als Zufallsprodukt gefischt wird. Nur noch wenige Isländer wissen die bestimmte Art der Herstellung anzuwenden: Der Hai wird in Streifen zerschnitten, 2-3 Monate in eine Holzkiste gesteckt, dann vergraben (und angeblich darauf gepinkelt ;-) und dann zum Trocknen aufgehängt. Das ganze stinkt bestialisch und man sollte es nicht in seiner Küche essen (wir waren dazu auf der Veranda!). Der Geruch alleine haut einen eigentlich um (war bei mir nicht so! und auch das erste Stückchen war okay, hat halt nach Fisch geschmeckt), aber das zweite Stück hat mir dann fast den Magen umgedreht; und es fühlt sich ein bisschen so an, als ob man auf weichem Plastik rumkaut. Doch das schlimmste war dieser ekelhafte importierte Vodka; eigentlich trinkt man Brennívin dazu, isländischen Schnaps, der einem die Verdauung erleichtern soll. Könnt ihr euch ja schon mal drauf freuen… (Frikki behauptet, seine Mutter würde den Hai vorm Fernsehen wie Süßigkeiten knabbern; er nicht!)

Donnerstag, 21. Juni 2007

Fotos

hier vorab schon mal die fotos vom ausflug - noch ohne bildunterschriften (zumindest eine kleine auswahl), die farben sind natuerlich in wirklichkeit viel besser. die sibylle muss die texte noch fertig schreiben, aber jetzt gehen wir erst mal handy kaufen...
Kirkjubæjarklaustur

Jökulsárlón

Vík

Mittwoch, 20. Juni 2007

Kirkjubæjarklaustur

Ausgangslage: Man stelle sich vor, wir haben seit drei Tagen eigentlich nicht mehr geschlafen (und davor auch nicht gerade viel) und haben soeben den konzeptlosesten Wettbewerb der Architekturgeschichte abgegeben und am Ende herrschte riesiger Streß und böses Blut (zwischen Eltern und Kind), weil nichts rechtzeitig fertig war und trotzdem unbedingt noch ein kitschiger blauer Himmel in meine graphischen Stimmungsbilder musste (sicherlich nicht der einzige Grund ;-). Aber dann 1800: wir waren endlich frei!! Schnell nach Hause und Sachen gepackt (alles, was der Kleiderschrank hergab, denn das Wetter ist unberechenbar auf Island, und das ist jetzt nicht nur irgendsoein Gerede – also falls jemand zu Besuch kommt, sage ich das jetzt schon mal, Windjacke und Wanderschuhe nicht vergessen), dann in die bereits erwähnte Kringlan-Mall (die mit dem einzigen Handyshop nördlich von Hamburg), um noch bisschen was einzukaufen, aber die Alkoholbude hatte schon lange zu und auch der Supermarkt war fast am Schließen. Danach unsere Mitreisenden in zwei weiteren roten Geländeautos und Islandflagge (am Sonntag war schließlich Nationalfeiertag (wie damals in Deutschland am 17. Juni, als die Welt noch in Ordnung und in Gut und Böse geteilt war ;-) ) auf dem Parkplatz abgeholt und auf der „1“ (die Ringstraße einmal rund um Island, best ausgebauteste Straße des Landes – aber mit dem Charme einer nicht sonderlich belebten Kreisstraße irgendwo auf dem Land) in disziplinierter Kolonne in Richtung Kirkjubæjarklaustur (gesprochen ungefähr so: Kirkjubeijaklöstür) im Süden der Insel. Okay, ich muß jetzt das Ganze mal ein bisschen raffen, wir sind nämlich unterwegs nach dem Genuß eines grauenvollen Sandwichs von Subway in Selfoss (obs an Subway oder Selfoss lag, weiß ich nicht) eingeschlafen und nur fürs Füße vertreten an einem Wasserfall (Seljalandsfoss am Eyjafjallajökull mit Blick auf die Westmännerinseln) mal kurz aufgewacht.
So um zwölf waren wir dann im Sommerhaus, das irgendwo einsam – nur von ein paar anderen Sommerhäusern umgeben – in der Wildnis lag, aber mit Schaukel und Sandkasten (allerdings ohne Hotpot, deswegen auch relativ kurzfristig zu haben), zum Mittelpunkt des gesamten Ortes war die Tankstelle mutiert, in der sich auch die Vinbuđ befand (der staatliche Alkoholladen, der netterweise ausnahmsweise für uns am Samstag kurz aufgemacht hat). Und dann relativ schnell ins Bett - zu viert unterm Dach, wo man kaum stehen konnte, aber dafür mit herrlicher Aussicht über moosüberwucherte Hügel und relativ offen zum Wohnraum, was sich noch als Nachteil erweisen sollte. Denn am nächsten Morgen stellte sich raus, das alle ziemliche Frühaufsteher waren und wir schon um neun (!) aus dem Bett geschmissen wurden. Um elf war dann Abfahrt…
Was dann so alles passiert ist, erzählen wir euch morgen…wir müssen noch zwei DVDs voller Fotos und Filme sichten und daraus das beste für euch aussuchen und eigentlich schlafen, um morgen wieder pünktlich im Büro zu sein…

P.S. nochmal ein Dankeschön an Steffie und Maik, unsere Fahrer und Reiseführer, die uns schlussendlich doch noch aus Reykjavik rausgelockt haben…und natürlich auch an Ulli, Frikki, Darek, Jola und Phil für das tolle Wochenende – das ganze hört sich ja jetzt schon nach Klassenfahrtsberichtsschreiben an, ich muß doch wohl dringend schlafen…

Dienstag, 19. Juni 2007

Wettbewerb und Urlaub

Am Freitag haben wir kurz vor Schluss (eine Minute vor Abgabeende) den bescheuerten Wettbewerb mit grossem Krampf und viel Geschrei irgendwie ueber die Buehne gebracht.
Und ganeau danach sind wir mit Maik und Steffie (die ja jetzt leider zu Republikfluechtligen werden wollen, und anderen) fuer drei Tage in die islaendische Landschaft gefahren. Wir werdem uns heute abend mal hinsetzen und einen ausfuehrlichen reisebreicht mit ganz vielen Fotos zusammenbauen. Mittlwerweile sitzen wir wieder im Buero, warten auf die Chefs und neue Aufgaben (hoffentlich mal was Spannendes, ansonsten muessen wir doch auf schnellstem Wege nach Kopenhagen).

Donnerstag, 14. Juni 2007

gute nacht und guten morgen

so, heute ist es soweit, die erste nachtschicht ist fællig. ich mach grad pause zwischen einem fertigen 3d-modell und einem dass schon viel weiter sein sollte und wollt euch allen - ausser ihr seid auch architekten ;-) - mal sagen, wie gut ihrs habt.
so langsam werden wir hier alle nervös, es ist længst nicht alles fertig - abgesehen von unseren nerven - und wir arme angestellte sehen schon alle aus wie die eulen, weil wir die letzten drei tage schon immer 12 bis 14 stunden gearbeitet haben. wahrscheinlich fallen wir freitag um 18.00 alle (fast) tot um. in jedem fall werden wir bis dahin noch viiieeel spass haben. schlaft alle gut und træumt uns doch, sagen wir, an einen huebschen weissen strand in der karibik. vielleicht hilfts ja.

Donnerstag, 7. Juni 2007

Kennitala

Nachdem wir mittlerweile ueber vier Wochen in Reykjavík sind, haben wir seit gestern auch unsere Kennitala, unsere islaendische Hundemarke. Das ist einfach eine persoenliche Registriernummer in Island, die man ueberall braucht; selbst beim Geldwechseln in der Bank (glitnir.is) wollten sie letztens meine "icelandic id-number" - es ging dann aber doch auch irgendwie ohne... Jedenfalls koennen wir uns jetzt ein Bankkonto und Handys zulegen.
Diese bloede Kennitala zu bekommen, war aber schwieriger als gedacht: Unsere Mitbewohner meinten, einfach da hingehen und dann am nachmittag kommt ein fax... als dann auf der webseite stand, per fax gehts auch, haben wir es uns natuerlich noch einfacher gemacht, wer laeuft schon in island. aber es kam keine antwort. gut, es war christi-himmelfahrt...nach zwei wochen keim ein antwortfax: "nicht lesbar": ???was war nicht lesbar??? irgendwann haben wir uns auf die ausweiskopien geeinigt und uns dann dafuer entschieden, unser glueck noch mal per mail zu probieren (nach langem hin und her, ich wollte eigentlich laufen, Sibylle war zu faul.) Und tatsaechlich drei Tage spaeter hatten wir unsere kennitala(s? keine ahnung von islaendischem plural); doch ganz so einfach wollten die islaendischen buerokraten uns dann doch noch nicht davon kommen lassen; die chefs, die denn antrag vorher schon unterzeichnen mussten, wurden aufs amt bestellt und mussten bestaetigen, dass wir tatsaechlich in island sind, auch wirklich dort arbeiten (gestern zum beispiel bis kurz nach elf (abends!) ;_) und eigentlich auch ganz lieb sind...
(okay, im endeffekt hatten vielleicht nicht unbedingt wir den aufwendigsten teil...)
by the way: wir sind gerade in der wettbewerbsendstressphase angelangt, valdis wird schon ganz hibbelig, und trotzdem waren wir geschlossen heute bei einem vortrag von jonathan levine (http://sitemaker.umich.edu/jlevine/home), einem ehemaligen Professor von Orrí in Michigan (Planungskulturen und -unterschiede in USA, Island und Europa - quite interesting).