Montag, 30. Juli 2007

Europameister 2007

Ich weiß nicht, ob irgendjemand von euch das in Deutschland verfolgt hat, aber die letzten zwei Wochen war in Island die U19-Fußball EM der Frauen. Gestern war im Nationalstadion im Laugardalur vor der wahnsinnigen Menge von 400 Zuschauern (ab der 72. Minute auch mit mir) das Endspiel. Und der neue Europameister 2007 heißt: DEUTSCHLAND. Der fette Michel Platini hat uebrigens die Siegerehrung vorgenommen. Aber schön getanzt hamse danach…;_)

p.s. Christian, hast du die sachen, von denen wir gesprochen haben, auf reisen gebracht?

u19-em

Sonntag, 29. Juli 2007

Krísúvik oder Der Regentest

Was macht man am besten, um Outdoor-Kleidung zu testen? Richtig: Wandern gehen! Diese Idee hatte zumindest der liebe Onkel Nils und hat uns sodann in sein Auto gepackt und ins Thermalgebiet nach Krísúvik gefahren – blubbernder Schlamm, wohlriechende heiße Quellen (Schwefelgeruch!), bizarr buntes Gestein und ein Ziegenpfad zum Klettern. Petrus hatte offenbar auch von unseren neuen Sachen gehört und uns gleich einen richtigen Regenschauer zum ultimativen Test der Regendichtigkeit geschickt. Und, voila: Wir blieben trocken – Test bestanden! Außer meine Füße. Zu meinem Leidwesen musste ich nämlich erfahren, warum die alten Wanderschuhe in der Abstellkammer verblieben waren. Während der Rest von mir wohlig warm und trocken eingepackt war, sind meine Füße schwimmen gegangen. Wandern gibt es wohl vorerst doch nur im Trockenen.

Auf der Fahrt nach Krísúvik gab es uebrigens noch eine besonders leckere Entdeckung gemacht, die wir euch auf keinen Fall vorenthalten möchten. Was machen wohl die Isländer mit ihrem ganzen Fisch? Antwort: Trocken und dann als Trockenfisch snacken. Da sie aber den Geruch offenbar selber nicht sonderlich mögen, tun sie das in riesigen „Trockenfarmen“, die leicht die Größe eines kleinen islaendischen Dorfes einnehmen können, jedoch in wohlweislich großer Entfernung von jeder Siedlung liegen. Dort hängen dann auf großen hölzernen Trockengestellen ausgenommene Fische, Filets und Köpfe unterschiedlicher Frischegrade einträchtig nebeneinander und trocknen bei einem lauen Lüftchen vor sich hin. Der Geruch ist, wie soll ich sagen, sehr delikat…(nur der Hai war noch besser).
Kr‡súvík

Sonntag, 22. Juli 2007

am späteren Abend…

Obwohl der Öskjuhlid erwartungsgemäß keine wirklich Herausforderung für die Schuhe darstellte, gabs am Abend ein zünftiges Grillfest auf Balkon und als ich mir gerade mein zweites Bier holen wollte, kam der nicht mehr erwartete Anruf von Gunnar…Nils und ich werden zum Schleppen des Plotters (180kg, die man nicht auseinander bauen kann) gebraucht. Doch es war dann nicht nur der Plotter, sondern auch noch überdimensionale Tonmodelle aus der Studentenzeit von Valdís, die ins vierte Obergeschoss gewuchtet werden wollten. Grosses Kino am späten Sonntagabend mit einer zierlichen Frau, die verzweifelt Anweisungen gibt, vier schwitzenden und keuchenden Männern und einem klapprigen japanischen Uraltfahrzeug, dessen Kofferraumklappe mit einem Strick festgebunden werden musste und die dann auch perfekt getimt nach der letzten Fahrt abfiel…

Öskjuhlið

Nach erfolgreichem Shoppingabenteuer folgt bekanntlich der Ernstfall. In den Untiefen unseres Abstellraums (geymsla) fand sich noch ein Paar Wanderschuhe in meiner Größe von einer ehemaligen WG-Bewohnerin, die Island längst verlassen hat. Wie für mich gemacht (mittlerweile weiß ich aber auch, warum sie hier geblieben sind). Also auf zum nächsten erreichbaren Stück Naherholungsgebiet („offroad“) – dem Öskjuhlíd, ein Hügel zwischen Flughafen und Innenstadt, auf dem die perlan als Krönung sitzt. Die „Perle“ besteht aus sechs riesigen ehemaligen Wassertanks, auf die eine Glaskuppel wie ein Ufo aufgedockt wurde, in der sich jetzt ein Restaurant befindet bzw. eine Außenterrasse, von der man einen super Rundumblick über ganz Reykjavík und an guten Tagen und klarer Sicht bis zum Snæfellsjökull, der dann am Horizont aus dem Meer ragt, hat (oder einfach auf die durchtrainierten Waden der polnischen U19-Fußballerinnen).
öskjuhlí›

Samstag, 21. Juli 2007

Wo war noch mal der Outdoor-Shop?

Nachdem wir am Wochenende zuvor nur teilweise erfolgreich waren (weil jemand hatte Laufen müssen, statt mit dem Bus zu fahren und wir deshalb erst eine Stunde vor Ladenschluss dort ankamen (16:00) haben wir diesmal zum Sturm auf den North66-Outlet geblasen. Ein Traum für jeden Outdoor- und Schnäppch(??)enfreak - Jacken, Hosen fuer Wanderer, Kinder, leuchtende Varianten fuer Fischer und Seeleute... da konnten wir uns kaum entscheiden, so daß wir nach drei Stunden Anprobieren vollkommen erschöpft, aber glücklich mit Windjacken, Regenhosen, Fleecejacken, wenns kalt wird, und einem signalgelben T-Shirt für Sebastian den Laden wieder verlassen haben (fuers gute Gefuehl ist direkt nebenan der originaere Laden, in dem alles das Doppelte kostet) - ABENTEUER WIR KOMMEN!!!

Harry Potter und The Deathly Hallows

Pünktlich um 23:01 gabs den neuen Harry Potter. War natürlich längst vorbestellt und harrte der Abholung. Vor allen Buchhandlungen der Stadt gab es lange Schlangen von anderen Verrückten mit Hexenhüten. Vorm mál og menning, wo auch mein Exemplar auf mich wartete, waren es gleich zwei Menschenmengen. Die erste Menge draengte auf Einlass und wartete auf das Buch, und die zweite Menge, die nicht ohne Schadenfreude beobachtete, was die Menschen aus Schlangen da eigentlich machten. Ich habe mich natürlich sofort vorgedrängelt und mir in Windeseile mein Buch gesichert, während Sebastian sich damit vergnügt hat, dieses „denkwürdige Ereignis“ fotografisch festzuhalten. So muß das sein. Das Buch war übrigens in zwei Tagen durch… ;-)
potter

Freitag, 20. Juli 2007

Willkommen im neuen Büro!

Nach gefühlt zwei Monaten Umzugschaos, Arbeiten zwischen mehr oder – wahrscheinlicher – weniger gepackten Kartons war es endlich soweit: Wir konnten unsere Computer endlich zusammenpacken und ins neue Büro verfrachten. Nach nervigem Kistenschleppen, Plätze hinter idiotischen Abtrennungen suchen und vor allem Aussicht genießen, gabs zum ersten Mal kaffi im neuen Büro – und Sahnetorte!!! Endlich angekommen…
bueros

Juhu, neues buero!!!!!

heute ist es endlich soweit - noch ein paar stuehle putzen und dann wird umgezogen. kaffee heute nachmittag endlich mit dem lang ersehnten atlantikblick. verspricht ein guter tag zu werden.
zum perfekten abschluss gibts heute abend 23.01 noch harry potter VII dazu. (bitte keine unueberlegten oder unnoetigen stoerungen dieses wochenende ;-) )
bald kann es uebrigens auch mit mehr outdoor-abenteuern weiter gehen. wanderschuhe haben wir schon und regensachen fuer mich, fehlen nur noch sebastians jacken. dank des outlet-shops von 66° north hauen einen die preise auch nicht gleich aus den latschen. SHOPPING!!!!!!!!!!!!

ok, vielleicht doch nur eine kleine einkaufstour.

bis bald

Montag, 16. Juli 2007

Sonnenuntergang am Arnahöll

nach der Einkaufstortur bisschen Kitsch und Carlsberg vom Arnahöll aus, einem Hügel überm alten Hafen, auf dem gerade noch die Aufräumarbeiten für die neueste North66-Werbekampagnen stattfanden.
arnarhóll

Sonntag, 15. Juli 2007

Wo bitte gehts hier zum Outdoor-Shop ?

Nach dem gemütlichen Aufenthalt auf See haben wir uns am folgenden Sonntag sofort (oder vielleicht auch erst um 14 Uhr) auf die Suche nach dem nächstbesten – ach, was sag ich, den zehn nächstbesten Outdoor-Shops begeben. Den Witterungsverhältnissen sei Dank ist die Auswahl zwar riesig – 66north(Marktführer), Cintamani (cooles Logo und die andere grosse islaendische Outdoormarke), The North Face, Didrikson und was weiß ich wie viele andere Marken noch. Das Problem ist nur, dass alle schweineteuer sind. Um unser Budget nicht zu sehr zu strapazieren, haben wir uns auf Wanderschuhe für Sebastian sowie Regenjacke/-hose und ein sehr schickes schwarzes Fleecejäckchen von Cintamani für mich beschraenkt. Nach zwei Tagen und zwei langen Märschen ins Gewerbegebiet bzw. die Krinlan-Mall, da im Zentrum nur noch ueberteuerte Touristenlaedchen bestehen, war das eine schwer erarbeitete Beute.

Donnerstag, 12. Juli 2007

Wo sind die Wale?

Alþjóðahús, das interkulturelle Zentrum, also der Immigrantenverband hier in Reykjavík, zu dem irgendwie wohl auch das Café Cultura gehört, hat im Rahmen seiner Sommertouren alle „Zugezogenen“ zu einem besonderen Erlebnis geladen – whale watching in der Bucht von Reykjavík, flexafloí, für nur 1.000 ISK (statt 3.600 pro Person – entspricht in etwa 12 Euro/42 Euro). Da muß man einen ja nicht lange bitten. Damit es unterhaltsamer wird, haben wir uns noch Nils und Melanie eingepackt (oder war es andersrum?) und sind – in Ermangelung eigener – in der Wetterausrüstung von Maik und Steffie (weil es an Land ja so schöne sommerliche Temperaturen waren – keine Ironie!) losgezogen. Wir waren gespannt wie die Flitzebogen und sehr neugierig – nur die Wale und auch Delphine leider nicht. Die haben sich nämlich nicht blicken lassen und hatten auch nach drei Stunden, in denen wir uns im eisigen Wind und Hoch- und Runterschippern über die flexafloí beinahe den Hintern abgefroren haben, kein Erbarmen mit uns. Zu verdanken haben wir das angeblich den Walfängern, die vor einigen Tagen wieder ausgerückt sind (nachdem bis 2006 die Walfangschiffe 20 Jahre im Hafen vor sich hin gerottet sind). Noch haben sie wohl nichts gefangen (zumindest haben wir in den Zeitungen noch keine Jubelmeldungen gesehen), aber die Wale sich wohl sicherheitshalber aus dem Wasser gemacht – und nur ihre Plüschbrüder zurückgelassen…, und dabei hatten wir schon extra geübt, wie man die anderen auf einen Wal aufmerksam hätte machen sollen. Aber auch das Schifffahren und Islandgucken vom Meer aus, ist schon toll, hätte nur vielleicht nicht so lang sein müssen. Trotzdem hatte dieser Abend zwei Erkenntnisse für uns: Walfänger sind doof – und wir brauchen unbedingt wetterfeste Klamotten.
whalewatching

noch immer am umziehen

wir haben immer noch keinen atlantikblick vom fenster aus - d.h. wir ziehen immer noch um, respektive die familie macht es, denn wir arbeien mit halber kraft im chaos. denn im laufe der fuenfzehn jahre, die das buero hier im - eigentlich als provisorium gedachten - keller des eigenen hauses (fotos folgen) sitzt, hat sich ein grosser haufen muell angesammelt, der aussortiert werden muss - und dabei lassen sie sich zeit. zu viel zeit, denn richtig arbeiten kann man so nicht, sogar die belistifte und skizzenrollen sind weg und alle naselang kommt jemand rein und will irgendeinen rollcontainer oder fussstuetze geputzt haben.
aber wenn alles klappt, fahren wir heute abend wale besichtigen, also bis dahin...

p.s. viel spass bei den praesentationen daheim in weimar, vielleicht hast du die wuensche ja noch rechtzeitig bekommen, fleur

Sonntag, 8. Juli 2007

Wer kommt denn da zum Vorschein?

Es ist vollbracht! Erkennt ihr ihn noch wieder? Nach endlosen Anläufen (und Vertagungen) kann ich vermelden: Sebastian erfolgreich (und absolut zackenfrei) geschoren. Süß, nicht? Nur er fand es noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig…
friseur

Freitag, 6. Juli 2007

…und das Chaos beginnt…

Über den Umzug des Büros, der sich noch über vier Wochen verteilt hinziehen wird, haben bzw. werden wir ja noch ab und zu klagen, aber hier erstmal ein paar Fotos dazu…

Umzug

Und mal wieder bin ich in einem Buero gelanden, das umzieht. Hier herrscht grosses Chaos, aber ab Montag koennen wir dann im Angesicht des Atlantiks arbeiten. Aber jetzt muss ich schnell wieder Kisten schleppen (aehh...kuchen essen ;-) also spaeter mehr...

Mittwoch, 4. Juli 2007

Hallo Island, das sind wir…

Um auf Island irgendwo vorstellig werden zu können, braucht man eine kennitala (haben wir mittlerweile) und ein Passfoto; haben wir jetzt auch, nachdem uns die scheinbar einzige Fotokette Islands (die aber nicht in der Lage war, unsere schönen Fotos aus der Bewerbungsmappe nochmals auszudrucken) einen Aufenthalt in einem Passbildautomaten spendiert hat. Bitte die überaus gelungenen Ergebnisse zu beachten…;-)
passfotos

Sonntag, 1. Juli 2007

Nauthólsvík

Da ja auch hier in Reykjavík der Sommer eingekehrt ist, haben wir uns heute (Sonntag) zum Strand (gibt eigentlich nur einen hier direkt in der Stadt) aufgemacht, um die Badetemperaturen zu prüfen. Der Weg dorthin führt direkt am Atlantik entlang und ist sowohl bei Spaziergängern als auch bei Sportlern sehr beliebt („einmal rund um den Flughafen joggen“). Zu sehen gibt es eine alte Fischfangstation, den Flughafen, das Meer, hübsche Jogger und jede Menge verfetteter Katzen - wie übrigens überall in der Stadt.
Als wir nach längerem Marsch am Nauthólsvík angekommen waren, haben wir erst mal ein bisschen Sonnen getankt und entsetzt festgestellt, daß für die Isländer 18 Grad wirklich Hochsommer ist – jedenfalls lassen das die lebensmüden Menschen in Bikini und Badehose vermuten – aber immerhin mehr zu Gucken!!! Das Wasser in der kleinen Bucht (=vík) wird zusätzlich durch geothermales Heißwasser erwärmt, so daß man hier tatsächlich im Atlantik baden können sollte. Verleitet vom sommerlichen Treiben haben wir also auch unsere Füße ins Wasser gesteckt; aber nicht Isländern sei geraten, das besser bleiben zu lassen. ES IST SAUKALT!!! DIE ISLÄNDER MÜSSEN VERRÜCKT SEIN.
nautholsvík