Freitag, 30. November 2007

BIG PIG

auch wenn der blog ja straeflich vernachlaessigt wird, wir hatten gerade gegrilltes Spanferkel auf der neuen Dachterrasse vom Buero: das BIG Pig halt...mit Julebryg von Tuborg.

Dienstag, 6. November 2007

Copenhagen

by the way, wir sind in Kopenhagen und gut angekommen,
sibylle bei hartkorn und sebastian bei BIG (und zwar heute schon den zweiten Tag in Folge 15 Stunden, morgen dann Nachtschicht, weil Donnerstag Abgabe ist und bis Mittag noch schoene Modellfotos geschossen werden muessen)

Montag, 29. Oktober 2007

last but not least: "The Golden Circle"

Ein weiters Vorkommnis in der Reihe "Was wir auf Island noch nicht hatten":
Am Sonntag haben wir es, durch tatkräftige Unterstützung von Nils, Melanie und Kathie endlich geschafft, uns die größten touristischen Highlights des Landes anzuschauen - Þingvellir, Geysir und Gullfoss, zusammen genannt der "Golden Circle". Da selbiger vergleichsweise vor der Haustür liegt, hatten wir ihn nicht im Urlaubsprogramm.
Also gings los am Sonntag morgen um 9:30 in einer herrlich verschneiten Winteridylle mitten hinein in die noch erstaunlich zahlreichen Touristenscharen.
Erstes Ziel auf der Rundstrecke war der Nationalpark Þingvellir. Dieser ist in doppelter Hinsicht bemerkenswert. Zum einen driften hier, als Teil des nordatlantischen Rückens, die nordamerikanische und die eurasische Kontinentalplatte auseinander. In den letzten 10.000 Jahren um etwa 70m, wobei sich der Talboden um ca. 40 gesenkt hat. Der Park ist also Teil der geologisch und vulkanisch recht aktiven Zone, die sich von Nordosten nach Südwesten durch das Land zieht. Es kommt allenthalben zu Erdbeben, weshalb sich der hier befindliche Fluss Öxará aus seinem ursrünglichen Bett bewegt und die Ebene überflutet hat.
Auf dieser Ebene, und damit wären wir bei der vielleicht noch wichtigeren Bedeutung des Tals, hat im Jahre 930 n. Chr. eines der ältesten Parlamente der Geschichte (nach den Römern und Griechen) zum ersten Mal getagt. Das Alþing war gesetzgebende und rechtsprechende Versammlung des damals erst 60 Jahre besiedelten Landes und gleichzeitig eine wirkliche Volksversammlung nicht nur der Goden(Regionalfürsten) ,sondern auch ihrer Familien, diverser Schausteller und Unterhalter, aller Menschen, die etwas kaufen oder verkaufen wollten, die den Pferde- oder Ringkämfen zusehen wollten und aller anderen Interessierten. Da damals nur ein paar tausend Menscheb hier lebten, war vermutlich ein mal im Jahr das halbe Land auf den Beinen. Hier wurde unter anderem im Jahre 1000 offiziell die Annahme des Christentums für das ganze Land beschlossen. Nach dem Verlust der Unabhängigkeit 1262 an Norwegen und später an Dänemark verlor das Alþing 1662 entgültig seine gesetzgebende Gewalt, tagte jedoch bis 1798 noch jährlich als oberster Gerichtshof. Es überdauerte also ganze 858 Jahre. Im 19. und 20. Jh. blieb es wichtiges Symbol für die Unabhängigkeitsbestrebungen der Isländer, was am 17. Juni 1944 in der Ausrufung der isländischen Republik an gleicher Stelle kulmulierte. National wichtige Ereignise lassen die Isländer auch weiterhin gerne hier stattfinden, wie z. B. die Feier anlässlich 1000 Jahre Christianisierung im Jahr 2000.
Nach diesem geologisch-kulturellen Mammut brauchts erst mal was leichtes - einen Geysir zum Beispiel. Die Springquellen dieser Welt (etwa 900 insgesamt) sind nach dem großen Geysir(isl. geysa - wirbeln, strömen) im Haukadalur benannt, an dem das Phänomen zuerst beschrieben wurde. Man braucht dafür eine Magma-Plume, Grundwasser und einen recht engen Kanal zur Oberfläche. Grob gesagt passiert folgendes: Grundwasser wird über einer Magma-Plume erhitzt, durch den Druck des darüber(im Kanal) stehenden Wassers siedet es jedoch erst bei weit über hundert Grad. Einzelne Gasblasen steigen in den engen Kanal und drücken das Wasser nach oben. Durch den verringerten druck verdampft das erhitzte Wasser schlagartig und eruptiert samt dem Wasser im Kanal und Gesteinspartikeln als Geysir aus einem vorher träge vor sich hin dampfendem und blubbernden Loch an der Oberfläche. Der große Geysir war lange inaktiv, eruptiert jedoch nach einem Erdbeben mittlerweile wieder ca. 1 Mal täglich.
Verlässlicher ist der Strokkur direkt nebenan, an dem es alle paar Minuten knallt. Die Ausbrüche kündigen sich nur ganz kurz an, deshalb erschrickt man sich schon ein wenig beim ersten Mal. erst steigt das Wasser ein wenig, dann formt sich eine große Blase, die kristallklar hellblau ist und dann sprudelt plötzlich die Fontäne los. Das spektakel ist recht kurz und hinterlässt eine ziemlich große Dampfwolke.
Leider konnte die uns auch nicht wärmen, es war nämlich ziemlich eisig am Sonntag, und deshalb sind wir erst mal Kaffee trinken gegangen, bevor wir mit dem "Goldenen Wassrfall" Gullfoss den Tag beschlossen haben. Dieser fließt aus einem ziemlich breiten Bett über zwei große, messerscharf schräg abgescnittene Kaskaden in ein enges Tal und sprüht dabei eine Unmenge Gischt. Man sollte besser hingehen, wenn die Sonne scheint, dann entstehen dauern kleine Regenbögen in der Gischt und das über die Kaskaden fallende Wasser wird von der Sonne so angestrahlt, das es nicht dreckig, sondern golden aussieht. Sehr schön - nur der kalte Wind zusammen mit dem Sprühwasser war etwas störend. Dafür hat uns der Anblick der tief verschneiten Berge rundum jedoch voll entschädigt. Noch mal vielen Dank an Fahrer und Mitreisende.

Der Winter ist da

Offensichtlich möchte uns Island zum Abschied noch mit allem verwöhnen, was wir bis jetzt hier nicht hatten. Nachdem wir schon ein paar mal Frost hatten, ist jetzt so richtig der Winter eingekehrt - mit Eis auf dem Tjörnin, Schnee erst auf dem Esja und dann in der ganzen Stadt und auch endlich Nordlichtern.
Unser Mitbewohner Krilli war so nett, uns zu rufen, als er welche entdeckt hat und unser Balkon hat sich mal wieder als sehr guter Beobachtungsposten erwiesen. Die Nordlichetr haben sich in einer langen Schlange über den Himmel gewunden und gestrudelt, erst weiß und dann grün. Das Spektakel hat etwa eine viertel Stunde gedauert und sah wirklich sehr beeindruckend aus. Yoko Onos Friedenslicht war recht blässlich dagegen. Leider sind alle Fotoversuche fehlgeschlagen, da müssen wir also weiterhin mit Postkarten vorlieb nehmen.

Yoko Ono und der Weltfrieden

Am 9. Oktober wurde Reykjavik eine ganz besondere Ehre zu Teil. Auf der Insel Videy im Fjord vor der Stadt versammelten sich Yoko Ono und die verbliebenen Mitglieder der Beatles (außer Sir Paul) - also Yoko und Ringo Starr - um auf eine sehr einfallsreiche Weise John Lennon und dem Weltfrieden zu huldigen. Pünktlich zu Lennons Geburtstag erstrahlte auf der Insel ein Friedenslicht, daß seitdem jede Nacht bis zum 8. Dezember (Lennons Todestag) per Scheinwerfer in den Himmel leuchtet. Unsere 68er-Chefs waren ganz begeister.
Zum einen hätten dem guten Stück ein paar Watt mehr jedoch ganz gut gestanden, damit man es über all die nächtlich-winterliche Beleuchtung hier auch sieht.
Zum anderen ist mir nicht so ganz klar, warum dieses ominöse Licht gerade hier steht.
Muss man auf Island neuerdings für den Frieden kämpfen? Oder gibt es eine geheime Verbindung John Lennons zu Island, die der Allgemeinheit bis heute entgangen ist?
Böse Zungen unken ja, es könnte am günstigen Strom liegen ...

Unsere kleine(n) Schule(n) ...

Ihr habt euch bestimmt schon gewundert, daß es etwas ruhig geworden ist im letzten Monat. Der Nachrichten-Stop ist unversehens eingetreten, als unsere Chefin eines schönen Morgens (es war der 08.10) verkündet hat, daß wir an einem Wettbewerb für die Sanierung und Erweiterung einer Grundschule teilnehmen werden. Klingt nach einer spannenden Aufgabe. Wir sind erst mal begeistert.
Dann kam die erste Hürde: Abgabetermin war der 23.10. - wir hatten also ganze 15 Tage, für eine Ausarbeitung in 1:100 und einen landschaftsarchitektonisch bearbeiteten Lageplan in 1:200 mit recht detaillierten Inhalten, weil sie nämlich am liebsten mit dem ersten Sonnnestrahl im Frühjahr anfangen würden zu bauen.
Der Hammer kam gleich darauf: wer Alternativvorschläge hat, zum Beispiel Abriss des Altbaus und kompletter Nerubau der Schule durfte diese nur als Ergänzung einreichen.
Also: 15 Tage, 4 Architekten, 2 Schulen. Damit war die Zeit der gemächlichen 8-Stunden -Tage erst mal vorbei. Erstaunlicherweise haben wir das Ganze jedoch mit nur einer Nachtschicht geschafft und es sieht auch noch gut aus. Das Ergebnis kommt am 06.11. und würde man nur den Einsatz bewerten, wären wir bestimmt die klaren Sieger. Nach der Abgabe am letzten Dienstag um 15:00 waren wir erst mal so platt, daß wir 20 Stunden geschlafen und dann der ganzen Mittwochnachmitteg erst mal nichts gemacht haben. Mittlerweile haben wir uns auch wieder erholt und hatten sogar schon wieder genug Elan für einen Ausflug ...

Mittwoch, 3. Oktober 2007

The Golden Puffin goes to...

seit letztem Donnerstag ist hier in Reykjavík Filmfest. Gleich gehen wir in den dritten Film; nachdem wir gestern ganz begeistert aus "Grandhotel" vom Regisseur David Ondricek, einem der Ehrengäste des diesjährigen Festivals aus Tschechien, gegangen sind, schauen wir uns heute "Loners" im Háskolabio an, den Film, mit dem er seinen internationalen Durchbruch feiern konnte. (Letzten Donnerstag haben wir übrigens den neuen Film von Fatih Akin "Auf der anderen Seite" gesehen; reingehen, ist gut!) Das Praktische ist ja, daß man die Tickets einfach im Internet bestellen kann und dann die Eintrittskarten per MMS aufs Handy bekommt; Islander liegt nämlich am Puls der digitalen Zeit.
Der Gewinn bekommt dann aber ganz traditionell den Goldenen Papageientaucher, den Nationalvogel Islands. Sind zumindest nicht so geleckt aus wie der Oscar.