Montag, 29. Oktober 2007

last but not least: "The Golden Circle"

Ein weiters Vorkommnis in der Reihe "Was wir auf Island noch nicht hatten":
Am Sonntag haben wir es, durch tatkräftige Unterstützung von Nils, Melanie und Kathie endlich geschafft, uns die größten touristischen Highlights des Landes anzuschauen - Þingvellir, Geysir und Gullfoss, zusammen genannt der "Golden Circle". Da selbiger vergleichsweise vor der Haustür liegt, hatten wir ihn nicht im Urlaubsprogramm.
Also gings los am Sonntag morgen um 9:30 in einer herrlich verschneiten Winteridylle mitten hinein in die noch erstaunlich zahlreichen Touristenscharen.
Erstes Ziel auf der Rundstrecke war der Nationalpark Þingvellir. Dieser ist in doppelter Hinsicht bemerkenswert. Zum einen driften hier, als Teil des nordatlantischen Rückens, die nordamerikanische und die eurasische Kontinentalplatte auseinander. In den letzten 10.000 Jahren um etwa 70m, wobei sich der Talboden um ca. 40 gesenkt hat. Der Park ist also Teil der geologisch und vulkanisch recht aktiven Zone, die sich von Nordosten nach Südwesten durch das Land zieht. Es kommt allenthalben zu Erdbeben, weshalb sich der hier befindliche Fluss Öxará aus seinem ursrünglichen Bett bewegt und die Ebene überflutet hat.
Auf dieser Ebene, und damit wären wir bei der vielleicht noch wichtigeren Bedeutung des Tals, hat im Jahre 930 n. Chr. eines der ältesten Parlamente der Geschichte (nach den Römern und Griechen) zum ersten Mal getagt. Das Alþing war gesetzgebende und rechtsprechende Versammlung des damals erst 60 Jahre besiedelten Landes und gleichzeitig eine wirkliche Volksversammlung nicht nur der Goden(Regionalfürsten) ,sondern auch ihrer Familien, diverser Schausteller und Unterhalter, aller Menschen, die etwas kaufen oder verkaufen wollten, die den Pferde- oder Ringkämfen zusehen wollten und aller anderen Interessierten. Da damals nur ein paar tausend Menscheb hier lebten, war vermutlich ein mal im Jahr das halbe Land auf den Beinen. Hier wurde unter anderem im Jahre 1000 offiziell die Annahme des Christentums für das ganze Land beschlossen. Nach dem Verlust der Unabhängigkeit 1262 an Norwegen und später an Dänemark verlor das Alþing 1662 entgültig seine gesetzgebende Gewalt, tagte jedoch bis 1798 noch jährlich als oberster Gerichtshof. Es überdauerte also ganze 858 Jahre. Im 19. und 20. Jh. blieb es wichtiges Symbol für die Unabhängigkeitsbestrebungen der Isländer, was am 17. Juni 1944 in der Ausrufung der isländischen Republik an gleicher Stelle kulmulierte. National wichtige Ereignise lassen die Isländer auch weiterhin gerne hier stattfinden, wie z. B. die Feier anlässlich 1000 Jahre Christianisierung im Jahr 2000.
Nach diesem geologisch-kulturellen Mammut brauchts erst mal was leichtes - einen Geysir zum Beispiel. Die Springquellen dieser Welt (etwa 900 insgesamt) sind nach dem großen Geysir(isl. geysa - wirbeln, strömen) im Haukadalur benannt, an dem das Phänomen zuerst beschrieben wurde. Man braucht dafür eine Magma-Plume, Grundwasser und einen recht engen Kanal zur Oberfläche. Grob gesagt passiert folgendes: Grundwasser wird über einer Magma-Plume erhitzt, durch den Druck des darüber(im Kanal) stehenden Wassers siedet es jedoch erst bei weit über hundert Grad. Einzelne Gasblasen steigen in den engen Kanal und drücken das Wasser nach oben. Durch den verringerten druck verdampft das erhitzte Wasser schlagartig und eruptiert samt dem Wasser im Kanal und Gesteinspartikeln als Geysir aus einem vorher träge vor sich hin dampfendem und blubbernden Loch an der Oberfläche. Der große Geysir war lange inaktiv, eruptiert jedoch nach einem Erdbeben mittlerweile wieder ca. 1 Mal täglich.
Verlässlicher ist der Strokkur direkt nebenan, an dem es alle paar Minuten knallt. Die Ausbrüche kündigen sich nur ganz kurz an, deshalb erschrickt man sich schon ein wenig beim ersten Mal. erst steigt das Wasser ein wenig, dann formt sich eine große Blase, die kristallklar hellblau ist und dann sprudelt plötzlich die Fontäne los. Das spektakel ist recht kurz und hinterlässt eine ziemlich große Dampfwolke.
Leider konnte die uns auch nicht wärmen, es war nämlich ziemlich eisig am Sonntag, und deshalb sind wir erst mal Kaffee trinken gegangen, bevor wir mit dem "Goldenen Wassrfall" Gullfoss den Tag beschlossen haben. Dieser fließt aus einem ziemlich breiten Bett über zwei große, messerscharf schräg abgescnittene Kaskaden in ein enges Tal und sprüht dabei eine Unmenge Gischt. Man sollte besser hingehen, wenn die Sonne scheint, dann entstehen dauern kleine Regenbögen in der Gischt und das über die Kaskaden fallende Wasser wird von der Sonne so angestrahlt, das es nicht dreckig, sondern golden aussieht. Sehr schön - nur der kalte Wind zusammen mit dem Sprühwasser war etwas störend. Dafür hat uns der Anblick der tief verschneiten Berge rundum jedoch voll entschädigt. Noch mal vielen Dank an Fahrer und Mitreisende.

3 Kommentare:

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