Freitag, 22. Juni 2007

Láki

Wir haben tatsächlich eine isländische Handynummer, und es ging auch ganz schnell, ohne Kennitala und alles…wir schicken nachher mal die Nummern per email rum…
Aber jetzt zum Ausflug, der auch schon fast eine Woche zurückliegt: Eigentlich kann man sich das Ganze besser auf den Fotos unten angucken‚ (auch wenn die Farben nicht so gut rauskommen wie in der Realität – und HDR-Fotos hama nicht), als dass ich das hier richtig beschreiben könnte. Wir waren jedenfalls offroad in der Nähe von Kirkjubæjaklaustur zur Laki-Spalte. Am Anfang sah es auch noch ganz nach deutschem Feldweg aus, aber dann wurde es immer mehr zur eigentlich nicht mehr vorhandenen Felssteinpiste, gespickt mit immer neuen Wasserläufen durch die man durchheizen konnte, daß das Wasser nur so spritzte. Auf Schildern wurde man vorher dazu aufgefordert, warme Kleidung in leuchtenden Farben zu tragen, damit man im Falle des Falles besser wiedergefunden werde. Aber nur Darek (!!) „stuck“te einmal. Auch das Wetter wurde mit der Zeit kälter und feuchter, und natürlich hatte die Sibylle meine Jacke im Sommerhaus vergessen!! Aber es ist ja Sommer (auch bei zeitweise nur noch vier Grad!), da braucht man keine Jacke, vielleicht einen Schal und Handschuhe. Die isländische Natur ist auf alle Fälle beeindruckend und verschließt sich jedem, der sie im normalen Passat erreichen möchte; wir mussten ganz am Ende fast noch umdrehen, weil ein Loch von einem halben Meter in der Straße (??), die im Atlas nur als gestrichelte Linie eingezeichnet war, uns den Weg versperrte bzw. abzurutschen drohte, so daß wir einen Umweg über die Bergkuppe machen mussten, was bestimmt eine Stunde gekostet hat. Am Ende ist man jedoch trotzdem der unendlichen Schlaglöcher und Wasserläufe leid und ist froh, wenn man wieder im Sommerhaus angekommen ist, da das im-Auto-rumgefahre auch schrecklich müde macht, zumal wir ja vorher – wie schon drauf hingewiesen – nicht wirklich lange schlafen durften…
Am Abend durften wir dann alle noch Hákarl (fermentierter Hai) probieren, den Ulli freundlicherweise (??) mitgebracht hatte; eine der besonderen Spezialitäten der isländischen Küche, mit denen man die Touristen gerne erschreckt, neben beispielsweise dem halben (längs durch!) flambierten Schafskopf (Auge soll am besten sein), der auch im Bonus in der Kühltheke liegt. Hákarl wird nur aus dem Grönlandhai gemacht, weil dieser als einziger nierenlos ist, daher einen besonderen Ammoniakgeschmack aufweist und so eigentlich nur als Zufallsprodukt gefischt wird. Nur noch wenige Isländer wissen die bestimmte Art der Herstellung anzuwenden: Der Hai wird in Streifen zerschnitten, 2-3 Monate in eine Holzkiste gesteckt, dann vergraben (und angeblich darauf gepinkelt ;-) und dann zum Trocknen aufgehängt. Das ganze stinkt bestialisch und man sollte es nicht in seiner Küche essen (wir waren dazu auf der Veranda!). Der Geruch alleine haut einen eigentlich um (war bei mir nicht so! und auch das erste Stückchen war okay, hat halt nach Fisch geschmeckt), aber das zweite Stück hat mir dann fast den Magen umgedreht; und es fühlt sich ein bisschen so an, als ob man auf weichem Plastik rumkaut. Doch das schlimmste war dieser ekelhafte importierte Vodka; eigentlich trinkt man Brennívin dazu, isländischen Schnaps, der einem die Verdauung erleichtern soll. Könnt ihr euch ja schon mal drauf freuen… (Frikki behauptet, seine Mutter würde den Hai vorm Fernsehen wie Süßigkeiten knabbern; er nicht!)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

adventure pur,
mensch,mensch, mensch,
was ihr da alles mitmachen müsst und erleben dürft.
der wodka ist wahrscheinlich nicht flatratekompatibel, aber egal.
schöne, liebe grüße auch von fleur.
katrin lässt sich wieder mal entschuldigen, aber sie will jetzt mal unbedingt euch schreiben,- ihr schlechtes gewissen ist mittlerweile rießengroß.
wie gehts denn jetzt eigentlich bei euch beiden plannungstechnisch weiter?
Nicht nur katrin will wissen wann ihr gedenkt wieder heiligen deutschen boden zu betreten.
ich glaube ich hätte in island immer kalte klamme finger. nur mal so.
danke für die sms, schön dass ihr jetzt wieder mobil technisch ausgestattet seid.
entschuldigt meine sims-verweigerung.
ich versuche stattdessen wieder mehr zu schreiben.
diplom.
ja, wo soll ich anfangen?
hab grad meinen stick nicht dabei. aber ich verspreche euch hoch und heilig euch demnächst ein paar grundrisse, ansichten und bilder als e-mail anhang mitzuschicken.bis auf ein paar probleme mit der außenraumgestaltung, die mich jetzt schon seit fast drei wochen aufhält, wobei ich echt dachte es sei kleckerkram, läuft es immer noch sehr gut. auch der derzeitige sommer in deutschland hilft mit sich nicht so schlecht dabei zu fühlen sich vor dem rechnerbildschirm häuslich einzurichten. unser sommer ist fast so toll wie bei euch. vielleicht wirds ja irgendwann auch mal wieder besser. im januar vielleicht. ja ja, die klimakatastrophe.also bis zum nächsten mal, dann wieder fast schon konservativ über mail, wegen den photos,
bis dahin,
howdy,
euer,
HerrBert