Sonntag, 13. Mai 2007

Wahl

Wie schon erwähnt waren gestern auch Parlamentswahlen in Island. War aber nicht spannend, und das fanden wohl auch viele Isländer so; während in Reykjavik noch etwas über die Hälfte gewählt haben, waren es in den anderen Regierungsbezierken immer so vielleicht um die zehn Prozent. So kam es zustande, daß von in Island isgesamt 230.000 Wahlberechtigten nur 43% zur Wahl gegangen sind, wahrscheinlich war das Wetter zu schön und die Wahllokale zu weit weg, zumindest überall außerhalb des Großraums Reykjavik. Um 22:00 wurde jedenfalls kurz vor Ende des spannenderen Teils (der Stimmabgabe, den anderen haben wir auch nicht gesehen, die Fernsehübertragungen von Ereignissen, die in Festlandeuropa spielen, fangen ja momentan immer ungewohnt zwei Stunden früher an, gestern also um schätzungsweise 18:00) die Übertragung des Eurovision Song Contest abgebrochen, um stattdessen ein Provinztheater aufzuführen, sprich die Ergebnisse zu verkünden: Während die Übertragungen aus Studio noch relativ professionelle aussahen, die zwei Moderatoren guckten zwar immer aus dem Bild zu einem Experten im Steinmeier-Look, die Kamera jedoch erst einige Augenblicke später, und es liefen ständig Leute im Hintergrund durchs Bild, aber die Übertragungen aus den einzelnen Landesteilen war scharf. Da waren dann Rednerpulte in kleinen Sporthallen vor Handballtoren aufgebaut, von denen irgendein überforderter Wahlleiter die Stimmabgaben verkündete, während im Hintergrund die Auszählenden aufräumten, Moderatoren standen hilflos herum und wußten nicht, mit wem sie sprechen sollten und einmal sah es so aus, als ob zu einer Dorfhochzeit geschaltet worden wäre. Das härteste war aber die Einblendung der Wahlberechtigten und der tatsächlich Wählenden: 2000 von 28.000 oder so ähnlich.
wahl

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