Montag, 21. Mai 2007

Sommer (oder besser Wetter)

Nach fast einer Woche ist es bestimmt mal wieder Zeit, hier wieder ein bisschen zu bloggen (in der Hoffnung, daß das auch ein paar lesen). Seit Christi Himmelfahrt (by the way, herzlichen Glückwunsch zum Vatertag, im Osten ja Männertag, also hoffentlich den Kater mittlerweile wieder ausgeschlafen, wenn es denn überhaupt so weit gekommen ist) hat leider das letzte vom Küchenfenster aus frei zugänglichen wlan-netz seinen Dienst eingestellt („sagem“ hieß es, vielleicht fühlt sich ja jemand angesprochen und möchte diese Ungerechtigkeit beheben oder vielleicht ist er ja einfach nur über die Feiertage verreist und es funktioniert eigentlich schon wieder). So sitze ich jetzt auf dem Bett und schreibe diesen Eintrag in Word um ihn dann morgen vom Büro aus zu veröffentlichen. Immerhin haben die isländischen Cafés jedoch alle freien Internetzugang, wenn auch die übrigen Preise dort etwas über dem aus Deutschland (oder vielmehr Weimar) gewohnten liegen (due Capuccini [ist der Plural richtig gebildet, Susan?] und zwei Bier [Viking, bisschen blecherner Geschmack, dafür 5,5% Alkohol, in den Supermärkten dürfen sie nur bis 2,5%verkaufen] für ungefähr zwanzig Euro [1.690 ISK] im hressó [www.hresso.is]), dafür hatten wir zwei riesige Lederbänke für uns. Aber sonst ist es schon bisschen komisch, mit Rechner im Cafe zu sitzen, die Kommunikation leidet doch etwas darunter, wenn einer immerzu auf den Bildschirm starrt. Dafür weiß ich immerhin, daß Schalke zum Glück doch nicht Meister geworden ist und der HSV sich irgendwie noch auf einen Platz gerettet hat, der möglicherweise zum europäischen Wettbewerb berechtigt – Stuttgart im Pokalfinale sei dank (vielleicht gibt es ja auch isländische Mannschaften im UI-Cup??).
Gerade haben wir noch ganz altmodisch gefühlte mindestens 50 Postkarten (sofern jemand trotzdem noch ohne auskommen muß, so möchte er sich doch bitte melden) geschrieben, die wir im Eymundsson an der Laugavegur erstanden haben (ein bisschen stilvoller als das trashigere mal og menning, das dafür aber schon cooler ist). Es ist aber sehr angenehm mit einem Latte Macchiatto hoch über der Straße im Schaufenster zu sitzen und im Spiegel zu blättern (der einzigen deutschen Zeitschrift zu vernünftigen Preisen, ungefähr fünf Euro (425 ISK), von denen es sowieso nicht viele gibt, ich glaube noch den Stern (1.250 ISK) und erstaunlicherweise die Häuser, aber die dänischen Architekturmagazine wirken eigentlich viel stylisher), die Dachterrasse war nämlich heute witterungsbedingt menschenleer – womit ich beim eigentlich in der Überschrift angekündigten Thema dieses Eintrags wäre. Nachdem Freitag, ich glaube erstmals, die Temperaturen in zweistellige Bereich geklettert waren, das Thermometer des Apple (im Dashboard im Büro) hat zeitweise 14°C verkündet, so daß ich – da ich bis dahin eigentlich meistens immer noch die Winterjacke getragen hatte (wenn man auch fast dreißig Grad aus Deutschland gewohnt ist und hier acht schon viel waren) – direkt von Sommerjacke auf gar keine mehr wechseln konnte und schon viele Leute auf dem Austurvöllur gegrillt haben oder vor dem Café Paris (Betonung auf der ersten Silbe!) saßen, und auch am Samstag strahlender Sonnenschein war, wenn auch selbst für Reykjavíker Verhältnisse relativ windig, war es heute ziemlich ungemütlich. Es hat den ganzen Tag über geregnet (zumindest können wir das ab halb zwei bezeugen) und heftig gewindet, selbst der Esja, Reykjavíks 900 Meter hoher Hausberg und eigentlich von überall zu sehen, war heute im grauen Einerlei des Nebels verschwunden. Erst jetzt gegen Abend ist es wieder schön und sonnig geworden, wie es hier eigentlich meistens ist – abends ist es eigentlich immer schön, egal wie das Wetter vorher war. Aber es ist ja ein Jahrhundertsommer vorhergesagt, auch wenn es im Westen heute noch geschneit hat.

P.S. gerade hat es in Reykjavik auch geschneit, dann hat wieder die sonne wunderschoen vom Himmel geschienen und jetzt siehts wieder ziemlich dunkel aus...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

*pssst* Macht mal den Link richtig: http://www.hresso.is/
Sonst kann man Euch doch gar nicht anständig beneiden. ;-)

Schöne Grüße aus dem mittlerweile wieder sonnigen (nach zwei Wochen Dauerregen) Deutschland!

Anonym hat gesagt…

Ihr Ärmsten seid wirklich zu bedauern. Wir sitzen hier im ärmellosen Pulli und kurzer Hose im deutschen Mai-Sommer und warten aufs nächste Gewitter in Frauensee.