Ausgangslage: Man stelle sich vor, wir haben seit drei Tagen eigentlich nicht mehr geschlafen (und davor auch nicht gerade viel) und haben soeben den konzeptlosesten Wettbewerb der Architekturgeschichte abgegeben und am Ende herrschte riesiger Streß und böses Blut (zwischen Eltern und Kind), weil nichts rechtzeitig fertig war und trotzdem unbedingt noch ein kitschiger blauer Himmel in meine graphischen Stimmungsbilder musste (sicherlich nicht der einzige Grund ;-). Aber dann 1800: wir waren endlich frei!! Schnell nach Hause und Sachen gepackt (alles, was der Kleiderschrank hergab, denn das Wetter ist unberechenbar auf Island, und das ist jetzt nicht nur irgendsoein Gerede – also falls jemand zu Besuch kommt, sage ich das jetzt schon mal, Windjacke und Wanderschuhe nicht vergessen), dann in die bereits erwähnte Kringlan-Mall (die mit dem einzigen Handyshop nördlich von Hamburg), um noch bisschen was einzukaufen, aber die Alkoholbude hatte schon lange zu und auch der Supermarkt war fast am Schließen. Danach unsere Mitreisenden in zwei weiteren roten Geländeautos und Islandflagge (am Sonntag war schließlich Nationalfeiertag (wie damals in Deutschland am 17. Juni, als die Welt noch in Ordnung und in Gut und Böse geteilt war ;-) ) auf dem Parkplatz abgeholt und auf der „1“ (die Ringstraße einmal rund um Island, best ausgebauteste Straße des Landes – aber mit dem Charme einer nicht sonderlich belebten Kreisstraße irgendwo auf dem Land) in disziplinierter Kolonne in Richtung Kirkjubæjarklaustur (gesprochen ungefähr so: Kirkjubeijaklöstür) im Süden der Insel. Okay, ich muß jetzt das Ganze mal ein bisschen raffen, wir sind nämlich unterwegs nach dem Genuß eines grauenvollen Sandwichs von Subway in Selfoss (obs an Subway oder Selfoss lag, weiß ich nicht) eingeschlafen und nur fürs Füße vertreten an einem Wasserfall (Seljalandsfoss am Eyjafjallajökull mit Blick auf die Westmännerinseln) mal kurz aufgewacht.
So um zwölf waren wir dann im Sommerhaus, das irgendwo einsam – nur von ein paar anderen Sommerhäusern umgeben – in der Wildnis lag, aber mit Schaukel und Sandkasten (allerdings ohne Hotpot, deswegen auch relativ kurzfristig zu haben), zum Mittelpunkt des gesamten Ortes war die Tankstelle mutiert, in der sich auch die Vinbuđ befand (der staatliche Alkoholladen, der netterweise ausnahmsweise für uns am Samstag kurz aufgemacht hat). Und dann relativ schnell ins Bett - zu viert unterm Dach, wo man kaum stehen konnte, aber dafür mit herrlicher Aussicht über moosüberwucherte Hügel und relativ offen zum Wohnraum, was sich noch als Nachteil erweisen sollte. Denn am nächsten Morgen stellte sich raus, das alle ziemliche Frühaufsteher waren und wir schon um neun (!) aus dem Bett geschmissen wurden. Um elf war dann Abfahrt…
Was dann so alles passiert ist, erzählen wir euch morgen…wir müssen noch zwei DVDs voller Fotos und Filme sichten und daraus das beste für euch aussuchen und eigentlich schlafen, um morgen wieder pünktlich im Büro zu sein…
P.S. nochmal ein Dankeschön an Steffie und Maik, unsere Fahrer und Reiseführer, die uns schlussendlich doch noch aus Reykjavik rausgelockt haben…und natürlich auch an Ulli, Frikki, Darek, Jola und Phil für das tolle Wochenende – das ganze hört sich ja jetzt schon nach Klassenfahrtsberichtsschreiben an, ich muß doch wohl dringend schlafen…
Mittwoch, 20. Juni 2007
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2 Kommentare:
"böses Blut zwischen Eltern und Kind"????? Braucht Ihr eine Super-Nanny??
hallo ihr inselbewohner,
ja, das mit eltern und kind verstehe ich auch nicht. Was war den eigentlich thema des Wettbewerbs?
muss schon sagen, wirklich ausgesprochene Frühaufsteher, schon um 9.00 Uhr morgens, das ist unmenschlich grausam.
lese jetzt mal weiter,
bis dann,
HerrBert
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